Fassungslosigkeit herrscht noch immer in Graz nach dem zehnten Frauenmord samt tödlichem Unfall. Eine Nachbarin erlebte den Tatverdächtigen als „schüchternen Burschen“.
Als „quirlige, lustige und hilfsbereite Frau“ beschreibt eine Nachbarin und Freundin jene 39-jährige Grazerin, die - wie berichtet - am Samstag vermutlich von ihrem Lebensgefährten durch zig Messerstiche getötet worden war. „Er war ein ruhiger, eher schüchterner Bursche“, sagt die schockierte Anrainerin beim „Krone“-Lokalaugenschein am Tag nach der Bluttat über den 28-Jährigen aus dem Bezirk Steyr (OÖ).
Seit rund drei Monaten sei er mit der elf Jahre älteren Grazerin liiert gewesen. Von Streit oder irgendeinem Anlass für die schreckliche Bluttat habe sie nichts mitbekommen, so die Freundin des Opfers, die anonym bleiben möchte.
Polizei stellte Tatwaffe sicher
Laut der Nachbarin soll das Opfer zuletzt im ausgefallenen Erotikgeschäft gearbeitet und dabei auch ihren Partner kennengelernt haben. Die Polizei hat inzwischen die mutmaßliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, in der Wohnung der Ermordeten sichergestellt.
Damit soll der Mann seiner Lebensgefährtin mehrfach Stiche am ganzen Körper verpasst und dabei lebenswichtige Organe verletzt haben. Das Motiv ist weiterhin unklar. Der Tatverdächtige liegt laut Polizei nach einem Autounfall, unmittelbar nach der Tat, weiterhin im künstlichen Tiefschlaf. Sobald sein Zustand es zulässt, soll er geweckt und befragt werden.
Crash in selbstmörderischer Absicht
Der 28-Jährige war, wie berichtet, mit seinem BMW frontal in ein entgegenkommendes Auto gekracht. Sachverständige bestätigen, dass dies in selbstmörderischer Absicht passiert ist. Der Lenker des anderen Pkw, ein 31-jähriger Grazer, verstarb noch an der Unfallstelle. Unter einem blühenden Baum zeugen am Sonntag flackernde Kerzen und Blumen vom Unfalldrama, das den unbeteiligten jungen Mann so jäh aus dem Leben gerissen hat.
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