Zuerst Graz, jetzt Salzburg: Wären die sensationellen Wahlergebnisse, die die KPÖ dort erzielt hat, auch in Oberösterreich möglich? Landesparteichefin Gerlinde Grünn bejaht das und hat jetzt vier Jahre Zeit, an diesem Ziel zu arbeiten.
Von 0,4 auf 11,7 Prozent: Über das Ergebnis der KPÖ bei der Landtagswahl in Salzburg staunten die Kommunisten selbst nicht schlecht: „Da können wir jetzt durchatmen“, sagt Oberösterreichs KPÖ-Chefin Gerlinde Grünn, die auch Wahlkampfhilfe in Salzburg betrieben hatte. „Wie ist so etwas nur möglich?“, fragen sich nun vor allem die etablierten Parteien, die – bis auf die FPÖ – eine Abreibung verpasst bekamen.
Drei Erfolgsfaktoren für Salzburger KPÖ
Grünn nennt für den Salzburger Erfolg drei Faktoren: Die KPÖ habe in der Salzburger Kommunalpolitik in den vergangenen drei Jahren glaubhaft das Thema leistbares Wohnen beackert, im Wahlkampf den direkten Kontakt mit den Menschen gesucht und den Rückenwind aus Graz – wo seit eineinhalb Jahren eine kommunistische Bürgermeisterin regiert – mitgenommen. Dieser habe der hiesigen KPÖ bei der Landtagswahl 2021 noch gefehlt, sucht Grünn eine Erklärung für die mageren 0,8 Prozent, die ihre Partei damals erreichte.
Mehr Präsenz in der Kommunalpolitik
Aber: Sie blickt bereits ins Jahr 2027. Bei der dann anstehenden Wahl könnte der Rückenwind aus Graz und Salzburg auch in Oberösterreich die KPÖ in den Landtag wehen, glaubt sie. Dazu brauche es breitere Präsenz in allen Landesteilen, sagt Grünn. Derzeit ist die KPÖ in Linz (mit zwei Mandaten) sowie in den Innviertler Gemeinden Peterskirchen und Brunnenthal im Gemeinderat vertreten. „Die Kommunalpolitik ist die Basis für einen Erfolg bei der Landtagswahl“, sagt Grünn.
Der Weg dorthin ist noch weit: In der Stadt Salzburg wurde die KPÖ am Sonntag mit 21,5% Zweite. In Linz hält die Partei bei 2,3%.
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