Allergiker haben ganz spezielle Bedürfnisse, wenn es um die Einrichtung ihr Eigenheim geht. So können Hausstaub, Milben und Schimmelsporen zwar nie vollständig aus den eigenen vier Wänden verbannt werden - dennoch ist es möglich, sich mit einfachen Tipps einen lebenswerten Ort zu schaffen, an dem ein Alltag ohne große Einschränkungen möglich ist. Wir haben Ihnen Tricks gesammelt, die beim Einrichten helfen, zuhause wieder durchatmen zu können.
Zuallererst sollten Sie klären, worauf Sie tatsächlich allergisch reagieren: Tierhaare, Hausstaubmilben, Latex oder etwas anderes: Dementsprechend können Sie unter anderem die perfekte Allergiker-Bettware fürs Schlafzimmer abstimmen.
1. Glatte Flächen
Je mehr Struktur und Textur eine Oberfläche hat, umso wohler fühlen sich Hausstaubmilben. Wer auf Stoffmöbel verzichtet und stattdessen auf glatte Flächen - wie bei Möbeln aus Holz, Kunststoff und Leder - setzt, bietet ihnen weniger Lebensraum. Dazu kommt: Ledersofas oder Holzbetten sind einfach feucht abwischbar und eignen sich demnach gut als Möbel für Allergiker.
2. Die richtigen Bettwaren
Warm und feucht: Dank dieser idealen Lebensbedingungen tummeln sich bis zu 10 Millionen Hausstaubmilben im Bett. Antibakterielle Latex- oder Kaltschaummatratzen und nach unten offene Bettgestelle, die die Luft zirkulieren lassen, machen aber Schluss mit dem Milbenparadies. Achten Sie bei Bettwäsche, Kopfpolster und Decke außerdem auf möglichst heiß waschbare Materialien.
Die beste Matratzenlösung für Hausstauballergiker ist eine Latex-Matratze. Sie ist sehr hygienisch, da sie von Natur aus antibakteriell wirkt und resistent gegen Staubmilben ist. Eine gute Alternative zu Latex sind hochwertige Kaltschaum-Matratzen. Die Schäume sind besonders atmungsaktiv und sorgen für ein trockenes Schlafklima, das keinen Platz für Staubmilben bietet.
Nirgendwo sonst ist man so eng und lange in Kontakt mit Allergieauslösern wie im Bett. Deshalb sollten Bettwaren für Hausstauballergiker aus Materialien bestehen, die der Allergie bestmöglich entgegenwirken. Achten Sie auf pflegeleichte Allergiker Bettwäsche. Konsequente Hygiene und gute Durchlüftung tragen einen großen Teil gegen Allergieauslösern bei.
Allergiker-Bettwäsche sollte aus hochwertigen Materialien wie reiner Baumwolle, atmungsaktiv und vor allem kochfest sein, damit sie auch nach vielen heißen Waschgängen nicht an Qualität verliert. Denn Allergiker sollten ihre Bettwäsche regelmäßig bei 60 °C, besser noch bei 95 °C, waschen. Die Bettwäsche sollte zwischendurch auch immer gut durchgelüftet werden, um ihr Feuchtigkeit zu entziehen und Hausstaubmilben keinen Nährboden zu bieten. Besonders Renforcé-Bettwäsche wird Allergikern empfohlen.
Ein hochwertiger Matratzenschoner schützt und schont nicht nur die Matratze, sondern auch die eigene Gesundheit. Abnehmbare Matratzenschoner lassen sich ganz einfach regelmäßig bei 60 °C in der Waschmaschine reinigen. Sie sind viel pflegeleichter als die Matratzen selbst und halten die Hausstauballergie somit in Schach.
Prinzipiell eignen sich Bettdecken und Kopfpolster mit Füllmaterialien aus Funktionsfasern für Allergiker am besten. Dieses Allergiker Bettzeug kann ohne Bedenken mit 60 °C bis 95 °C gewaschen werden. Ab dieser Temperatur werden Staubmilben abgetötet. Wer es aber lieber natürlich möchte, ist mit Füllungen aus einem speziellen Kapok-Lyocell-Mix gut beraten, da die Pflanzenfaser Kapok ebenfalls mit 60 °C gewaschen werden darf und natürliche Bitterstoffe gegen Hausstaubmilben enthält.
3. Kuschelige Staubfänger ade
Vorhänge, Kuscheldecken und Co. sorgen für Gemütlichkeit - leider auch für Hausstaubmilben. Deshalb gilt: Einsparen, was verzichtbar ist. „Weniger ist mehr“ liegt ohnehin im Trend. Alle Materialien sollten waschbar sein. Statt Stoffvorhängen sollten Sie lieber Jalousien, Plissees oder leichte Gardinen wählen, die regelmäßig gereinigt bzw. öfter gewaschen werden können.
4. Nischen und freie Ecken vermeiden
Ein Schrank, der nicht ganz in die Ecke geschoben wird; ein Bett, das Abstand zur Wand lässt; ein Ecksofa, das eine Nische erzeugt: Das sind No-Gos für Allergiker. In Zwischenräumen, die nur schwer gereinigt werden können, sammelt sich Staub schließlich besonders gut.
5. Geschlossener Stauraum
Wie der Stauraum nicht zum Staubraum wird? Ganz einfach: Setzen Sie bei Regalen und Schränken auf Türen. In geschlossene Aufbewahrungssysteme kann Hausstaub nämlich nicht so leicht eindringen. Das reduziert die Allergiebelastung und obendrein den Putzaufwand.
Zimmerpflanzen verbessern die Atemluft in dem sie für höhere Luftfeuchtigkeit im Raum sorgen. Aber Achtung, das kann gleichzeitig die Milbenbelastung in der Luft deutlich erhöhen und somit für Probleme bei Allergiker sorgen.
6. Sparsame Deko
Jede Menge Kerzen, unzählige weiche Zierkissen und noch mehr Bilderrahmen: Der Dekotraum vieler ist leider auch ein Traum für Hausstaubmilben. Allergiker sollten sich daher auf wenige Stücke beschränken und diese dafür besonders ansprechend - aber sicher vor Staub - in Szene setzen. Am besten klappt das in einer Vitrine mit Glastüren und stimmungsvoller Beleuchtung. Zum Glück passt die allergikerfreundliche Einrichtung bestens zum modernen Minimalismus!
7. Luftreinger zieht Staub und Milben zuverlässig aus der Luft
Auch die Anschaffung eines Luftfiltergeräts lohnt sich für Allergiker: Staub, überschüssige Feuchtigkeit und Milben werden zuverlässig aus der Luft gezogen. Außerdem bietet solch ein Gerät den Vorteil, dass weniger gelüftet werden muss, was sich letztlich auf der Heizkostenrechnung bemerkbar macht. Es ist jedoch darauf zu achten, dass der Filter mindestens einmal pro Jahr gegen einen neuen ausgetauscht wird.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.