Stadt fasst Beschluss

Groß-Investition: Grazer bekommen neue Feuerwache

Steiermark
25.04.2023 06:00

Sie ist der einsatzstärkste Standort der Grazer Berufsfeuerwehr und zentral gelegen: die Feuerwache Ost. Da an den Gebäuden jedoch der Zahn der Zeit nagt, soll der Gemeinderat am Donnerstag den Neubau des Komplexes beschließen. Die „Krone“ war bei einem Lokalaugenschein am Dietrichsteinplatz.

Ein Notruf à la „Katze auf Baum“ hätte die Kräfte der Berufsfeuerwehr Graz am Nachmittag des 1. April überfordert. Das war jener Samstag, als die alte Rösselmühle mitten in der Landeshauptstadt in einem Flammeninferno versank. „Intern würde man sagen: Wir waren ,ausverkauft’“, denkt Branddirektor Klaus Baumgartner an die dramatischen Momente zurück, als die Berufsfeuerwehr alle zur Verfügung stehenden Kräfte im Großeinsatz hatte und dabei an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen war.

So sah die Wache Ost am Dietrichsteinplatz einst aus (Bild: zVg)
So sah die Wache Ost am Dietrichsteinplatz einst aus

Der Alarmruf des Grazer Feuerwehrchefs in Richtung Stadtpolitik für eine Erhöhung der Schlagkraft blieb nicht ungehört: Am Donnerstag bringt KPÖ-Stadtrat Manfred Eber einen Antrag für den Neubau der Feuerwache Ost - einen von drei Standorten der Berufsfeuerwehr (BF) - in den Gemeinderat ein. Der Beschluss für den Abriss des alten Komplexes und den Neubau um mehr als 13 Millionen Euro dürfte nur Formsache sein.

Am alten Feuerwehrhaus nagt der Zahn der Zeit
Denn: Das im Jahr 1888 errichtete und öfters umgebaute Feuerwehrhaus ist längst am Ende seiner Lebensdauer angelangt, wie ein Lokalaugenschein der „Krone“ zeigt. An den Gebäuden nagt der Zahn der Zeit, die alten Garagen sind für die Unterbringung moderner Löschfahrzeuge nicht mehr geeignet, Werkstätten und Büros entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik.

Nicht zeitgemäß ist diese Wagenhalle der Feuerwache Ost, die mit Planen zugezogen wird. (Bild: Christian Jauschowetz)
Nicht zeitgemäß ist diese Wagenhalle der Feuerwache Ost, die mit Planen zugezogen wird.

Schon in den vergangenen Monaten wurde Improvisation von den 14 am Dietrichsteinplatz stationierten Männern großgeschrieben. „Wir haben keine automatischen Ausfahrtstore, sondern müssen die roten Planen stets zur Seite schieben“, zeigen Gernot Ranftl, der BF-Infrastruktur-Verantwortliche, und Feuerwehrmann Gerhard Roth auf die desolate Wagenhalle, in der Einsatzfahrzeuge der Höhen- und Wasserrettung stehen. Nicht einmal die berühmte Stange, auf der die Florianis vom oberen Stockwerk zu den Autos rutschen, darf noch uneingeschränkt benutzt werden.

So wird die neue Feuerwache Ost in Zukunft aussehen (Bild: Büro SuedOst)
So wird die neue Feuerwache Ost in Zukunft aussehen

„Noch im Dezember sollen die Abbrucharbeiten beginnen, danach wird zwei Jahre lang gebaut“, berichtet Stadtrat Eber. Die gesamte Wache übersiedelt derweil auf die Grazer Messe.

Wie sieht der neue Bau - ein Grazer Architekturbüro gewann den Wettbewerb - aus? Über der zentralen Wagenhalle ist ein moderner zweigeschoßiger Holzbau geplant, der alle Stückln spielt. „Es gibt neue Umkleidemöglichkeiten, Ruheräume, Büros oder einen Fitnessraum“, freut sich BF-Chef Baumgartner für seine Kameraden. Ein Hingucker wird die begrünte Fassade, die das Gebäude vor Überhitzung schützt.

Klaus Baumgartner, Chef der Grazer Berufsfeuerwehr (Bild: Christian Jauschowetz)
Klaus Baumgartner, Chef der Grazer Berufsfeuerwehr
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Unser Standort am Dietrichsteinplatz ist von großer Bedeutung. Der moderne Neubau garantiert kürzest mögliche Wege und optimierte Einsatzzeiten.

Klaus Baumgartner, Chef der Grazer Berufsfeuerwehr

Standort einsatztaktisch von großer Bedeutung
Aufgrund der Nähe zum LKH Graz und der Innenstadt etwa mit der Oper ist die Feuerwache Ost von zentraler einsatztaktischer Bedeutung. Der Neubau und die motivierten Einsatzkräfte werden dazu beitragen, dass sich die Bewohner der Landeshauptstadt weiter sicher fühlen können.

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