Syrer stärkste Gruppe

Asyl: Leichter Rückgang der Anträge in Österreich

Österreich
24.04.2023 16:08

Die Zahl der Asylanträge in Österreich ist im ersten Quartal zurückgegangen. Laut aktuellen Zahlen des Innenministeriums wurden 10.167 Ansuchen gestellt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es elf Prozent mehr. Rund drei Viertel der Antragssteller waren Männer. Stärkste Herkunftsgruppe waren Syrer vor Marokkanern und Afghanen.

Wiewohl Marokkaner heuer ungewöhnlich häufig nach Österreich kamen, haben sie so gut wie keine Chance auf Asyl. In den ersten drei Monaten wurden 0,1 Prozent der marokkanischen Fälle positiv entschieden. Auch nur ein Inder erhielt Asyl.

Ende der Visa-Freiheit in Serbien
Bürger dieses Landes nehmen trotz des Endes der Visa-Freiheit in Serbien immer noch Platz fünf der Antragsstatistik ein, Tendenz allerdings deutlich fallend. Zum Vergleich: 62 Prozent der syrischen Anträge werden positiv beschieden. Insgesamt bekamen im ersten Quartal 3644 Personen Asyl. Dazu wurde 1797 Flüchtlingen subsidiärer Schutz gewährt. 451 Personen erhielten humanitäre Aufenthaltstitel.

Marokkanische Asylwerber in Österreich (Bild: Christof Birbaumer/Kronenzeitung)
Marokkanische Asylwerber in Österreich

13.000 Flüchtlinge verließen Österreich selbstständig
2669 negative Entscheidungen wurden in den Schnell- und Eilverfahren getroffen. Außerdem haben sich bis Ende März rund 13.000 Personen dem Verfahren entzogen und Österreich selbstständig wieder verlassen. Noch immer hoch sind die Zahlen in der Grundversorgung mit mehr als 87.000 belegten Plätzen Anfang April. Freilich waren die Zahlen im Vorjahr mit bis zu 93.000 noch deutlich höher. 60 Prozent der Personen in der Grundversorgung sind von der russischen Aggression vertriebene Bürger aus der Ukraine.

FPÖ kritisiert Asylstatistik
Kritik an den präsentierten Asylzahlen für das erste Quartal kam von der FPÖ. „Die aktuellen Antragszahlen liegen noch immer 40 Prozent über dem langjährigen Mittelwert und damit auf einem unzumutbaren hohen Niveau“, analysierte FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer.

FPÖ-Sicherheitssprecher und Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer (Bild: APA/Robert Jäger)
FPÖ-Sicherheitssprecher und Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer

Und fügte hinzu: „Das ist einerseits nicht nur ähnlich hoch wie die 11.426 Anträge im Vergleichszeitraum des vorangegangenen Katastrophenjahres, bei dem unterm Strich über 110.000 illegale Einwanderer nach Österreich kamen, sondern liegt auch deutlich über dem zehnjährigen Mittelwert von 7277 Asylanträgen im gleichen Zeitraum. Und dieser errechnete Durchschnitt ist aufgrund der Asylkrise 2015/2016 sowie der aktuellen neuen Völkerwanderung ohnehin schon exorbitant hoch!“

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