Eine jahrhundertealte Tradition lebt in Ramingstein weiter. Dort findet am Samstag das sogenannte Ladübertragen statt.
Eine kunstvoll bemalte Holztruhe wird am Samstag durch Ramingstein im Lungau getragen. Die mit Dokumenten, Büchern und Wünschen der Gemeindemitglieder gefüllten Lade ist Teil eines jahrhundertealten Brauchs, den es österreichweit so nur noch im Lungau gibt.
Der Altbürgermeister übergibt seinem Nachfolger die Lade. Dieser Akt wird mit einem Festzug umrahmt.
Sebastian Tosch, Amtsleiter Ramingsteins
Die gesamte Gemeinde inklusive 26 Vereinen nimmt am Festakt teil. „Zuerst wird die Lade beim alten Bürgermeister abgeholt. Die wird dann auf einer Kutsche durch den Ort gefahren, auf der auch die drei Altbürgermeister sitzen“, sagt Tosch. Neben Franz Winkler und Peter Rotschopf wird auch Günther Pagitsch auf der Kutsche Platz nehmen. Pagitsch trat 2022 als Bürgermeister zurück, zwei Jahre vor den Wahlen. Sein Nachfolger, Leonhard Kocher, soll am Samstag mit dem alten Brauch geehrt werden. Dabei nimmt der hiesige Hufschmied eine zentrale Rolle ein. „Die Schuhe vom neuen Bürgermeister werden dann mit drei Nägeln beschlagen. Die symbolisieren nicht nur Kraft und Halt, sondern auch die drei Katastralgemeinden“, erklärt der Amtsleiter, der am Samstag mit den Altbürgermeistern in der Kutsche fahren wird.
Sobald Kocher die jahrzehntealte Truhe offiziell annimmt, darf er auch einen Blick hineinwerfen. „Er findet darin auch Wünsche der Bürger für die Gemeinde. Da kann er dann während seiner Amtszeit immer nachschauen“, sagt Tosch.
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