„Klima-Heuchler“
EU-Ratspräsident wegen Luxusflügen in der Kritik
Öko-Wasser predigen, aber „schmutzigen“ Wein trinken: Für Privatflüge verpulverte EU-Ratspräsident Charles Michel Hunderttausende Euro.
Penibel hat die französische Zeitung „Le Monde“ die Luxusreisen des gegen den Klimawandel wetternden EU-Bosses aufgelistet. Was empört! Der oberste Mann im „Staate Europa“ pfeift auf den „Green Deal“, mit dem man bis 2050 die Union klimaneutral werden will. „Private Haushalte sollen zahlen und das Auto-Verbrennerverbot schlucken - während sich Michel einen Dreck darum schert“, so die Kritik. Wobei dieser Geschmack beweist. Denn für seine „Jetterei“ benutzt er stets Maschinen der Firma Luxaviation. So auch, als er am 26. Jänner mit Kanzler Karl Nehammer zusammentraf - Kosten für Hin- und Rückflug 20.553 €!
Luxusflug zum UNO-Klimagipfel
Das mag ja noch als Staatsräson durchgehen - ein Abendessen Wochen später in einem Pariser Nobel-Restaurant eher weniger. Thema beim Dinner: „Terror in der Sahelzone“. Sogar zum UNO-Klimagipfel vergangenen November in Ägypten wählte er die private Luxusvariante statt wie die heimische Ministerin Leonore Gewessler für den Hinflug die Economyclass eines Linienflugs.
Auch zum „One Ocean Summit“ zur Rettung der Meere in Frankreich hob der Ratspräsident lieber ab, statt den Zug zu nehmen. Überhaupt verschmäht der „Klimaheuchler“ die Bahn. Die benutzte er 2022 ganze dreimal. Selbst für Reisen nach Paris (per Schiene eine Stunde, 20 Minuten) lässt er sich chauffieren. Und sein Appetit auf Privatflieger scheint nicht gestillt: Das Reisebudget 2024 für die EU-Ratspräsidentschaft soll um 27,5 Prozent auf 2,6 Millionen samt Delegationen steigen.
Vergleich: SPÖ-Politiker Günther Sidl hat seit Amtsantritt als EU-Abgeordneter 2019 zwischen den Dienstorten Brüssel, Straßburg und Österreich keine einzige Flugreise unternommen, fuhr ausschließlich Bahn. Dabei hat er bereits über 145.000 Kilometer zurückgelegt.
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