Aus Bangladesch strömen immer mehr junge Männer nach Europa. Tür und Tor öffnen ihnen Rumäniens Behörden. Unerlaubt ziehen die Auswanderer in den Westen weiter, tausende Grenzgänger landen allein im Burgenland.
Mit großer Besorgnis verfolgen Fahnder in Europa einen neuen Trend der illegalen Migration. Zehntausende Männer brechen derzeit in Bangladesch auf, um mithilfe eines Arbeitsvisums - ausgestellt in Rumänien - im „goldenen Westen“ Fuß zu fassen.
Keine Kontrolle
„Es gibt keinerlei offizielle Überprüfungen, ob sich die Gastarbeiter aus dem südasiatischen Land tatsächlich an die gesetzlichen Vorgaben halten und ob sie in Rumänien, wie vorgeschrieben, bleiben“, warnen Beamte in hochrangigen Ämtern vor den Gefahren.
120.000 Arbeitsvisa
Laut internen Informationen sollen innerhalb kurzer Zeit mehr als 120.000 Arbeitsvisa im Zuge von Ansuchen aus Bangladesch in Bukarest genehmigt worden sein. Die Auswirkungen des - diplomatisch formuliert - saloppen Umgangs mit Bewilligungen für Jobs in Rumänien, also der EU, sind an der österreichisch-ungarischen Staatsgrenze bereits bemerkbar.
Fast 400 Aufgriffe
In den vergangenen Tagen sind insgesamt fast 400 Migranten aus Bangladesch aufgegriffen worden, die versucht haben, sich nach Österreich durchzuschlagen. Viele Aufgegriffene hatten in ein anderes westliches EU-Land weiterziehen wollen.
Stopp der Einreise
Die Masche ist nicht neu. Monatelang sind Auswanderer aus Indien mit einer zeitlich begrenzten Einreiseerlaubnis in Belgrad gelandet und hatten sich von dort auf den illegalen Weg durch Europa gemacht. „Der kooperationswillige EU-Beitrittskandidat Serbien hat die Visa-Liberalisierung eingedämmt, ein drastischer Rückgang bei den Migrationsbewegungen war die Folge“, wissen Kenner der Lage.
Umso mehr stößt Insidern in politischen Kreisen das Arbeitsvisum-Dilemma eines EU-Mitgliedslandes auf, das Schlepperbanden erst recht auf den Plan ruft.
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