Ferdinand Feldhofer sprach am Montagabend bei Sky über seine Zeit als Rapid-Trainer - und gewährte dabei spannende Einblicke über den Präsidentschafts-Wahlkampf, die nun bessere Grundstimmung unter Nachfolger Zoran Barisic, die Transferpolitik sowie seinen größten Fehler bei den Hütteldorfern, eben nicht „Stopp! Das ist zu früh“, zu sagen ...
„Jetzt herrscht positive Grundstimmung. Auch wenn sie verlieren, wird nicht immer der Weltuntergang ausgerufen. Das war bei mir sicher nicht der Fall, bei mir war von Anfang an Negativität intern und extern“, so Feldhofer in der Sendung „Talk und Tore“. „Nach Didi Kühbauer war es für mich auch ganz schwierig, kurzfristig einen positiven Trend einzuschlagen. Ich hätte auch gerne dies Miteinander gehabt, das Zoki jetzt hat.“
Problem Transferpolitik
Doch woran lag es damals, dass Rapid nicht in Schwung kam? Feldhofer: „Wir haben den Umbruch schon im Jänner eingeleitet, das war, meiner Meinung nach, doch zu früh. Vielleicht hätten wir die zwei Topscorer Kara und Fountas nicht so einfach gehen lassen sollen. Die haben ja doch 75 Prozent der Scorerpunkte gemacht. Dann hätten wir vielleicht eine positivere Stimmung gehabt, dann wäre vielleicht Platz zwei oder drei möglich gewesen. So sind wir aber nur Fünfter geworden, womit wir eine kurze Vorbereitung mit der Qualifikation und englischen Runden hatten. Hätten wir diesen Umbruch nicht so früh eingeleitet, hätten wir nur einen großen Umbruch gehabt im Sommer, das wäre vielleicht einfacher zu handhaben gewesen.“
Problem Wahlkampf
Aber auch der Umbruch in der Führungs-Etage setzen dem Ex-Trainer damals zu. „Diese ganzen Machtkämpfe rund um die Präsidenten-Wahl war schwierig, weil jeder versucht hat seine Personalie zu positionieren“, so Feldhofer. „Ich hatte zwar immer Rückendeckung, aber es war schon überraschend für mich, wie die Sache mit dem Wahlkampf war, weil die Stimmung dann schon schwierig war. Da sind Dinge passiert, die dem Verein nicht unbedingt geholfen haben. Aber egal, was da passiert ist, über Vaduz hätten wir drüber kommen müssen. Das nehme ich natürlich auf meine Kappe.“
Größter Fehler
Bereut hat er seine Zeit aber bei Rapid nicht. „Mir war klar, worauf ich mich einlasse. Die Aufgabe war, dass der Umbruch im Sommer stattfinden wird. Wir haben ihn dann früher eingeleitet, da blieb mir wenig über, dass ich das nicht akzeptiere. Im Nachhinein muss ich sagen, das war wahrscheinlich mein größer Fehler, dass ich da nicht schon im Jänner gesagt habe: Stopp! das ist zu früh, das war so nicht vereinbart. Aber im Nachhinein ist man immer gescheiter. Ich habe jeden Tag bei Rapid genossen. Ich habe wunderbare Zeiten erlebt und ich wünsche dem Verein auch weiterhin nur das Beste.“
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