Das Geschäft der Schlepper boomt laut einem Bericht des Innenministeriums. 2022 wurden Hunderte kriminelle Drahtzieher festgenommen. Eine Rolle spielt dabei auch der Krieg in der Ukraine.
Der Krieg in der Ukraine hat das Geschäft der Schlepper nach Angaben des Innenministeriums noch einmal befeuert. Die kriminellen Banden würden damit werben, dass es so einfach sei wie noch nie nach Europa zu kommen. Das zeigt sich auch bei den Aufgriffszahlen. 2022 wurden in Österreich 712 Schlepper festgenommen - um rund 61 Prozent mehr als 2021, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Wien.
2021 wurden in Österreich 441 Schlepper gefasst, 2020 waren es 311 und auch vor der Corona-Pandemie mit 242 im Jahr 2019 deutlich weniger. Nur 2015 waren es mit 1108 festgenommenen Schleppern mehr gewesen. „Jeder aus dem Verkehr gezogene Schlepper bedeutet, Menschenleben zu retten“, sagte Karner.
Die letzten Aufgriffe - wie Anfang April in Kärnten, hier waren 35 Flüchtlinge 70 Stunden in einem Lkw eingepfercht und bereits unterkühlt und „drohten zu ersticken“, zeigen „die Brutalität der Schleppermafia einmal mehr“, sagte Karner. Den Schleppern sind die Menschen egal. „Es darf die Ware nicht verderben“ laute das Motto der Schlepper, so „wird über Menschenleben gesprochen“, sagte Tatzgern. 2022 gab es laut ihm vier Todesopfer unter den Geschleppten.
Es werde weiterhin entschlossen gegen die brutale Schleppermafia vorgegangen, bekräftigte Karner. Der Innenminister setzt dafür auf Grenzpunktkontrollen und Grenzraumkontrollen sowohl national als auch international. „Ein wichtiges Signal ist die Außerlandesbringung und Rückführung“, sagte Karner. 2022 wurden „fast 13.000 Außerlandesbringungen durchgeführt“, berichtete der Minister. Rund 40 Prozent erfolgte zwangsweise, 60 Prozent der Betroffenen reisten freiwillig aus.
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