Wie kann Inklusion, also das Einbeziehen von beeinträchtigten Menschen in den Arbeits- und Freizeitalltag, gelingen? Wer sich diese Frage stellt und als Antwort darauf vorbildliche Projekte umsetzt, hat jetzt erstmals die Chance, den Oö. Inklusionspreis „Fliegender Fisch“ des Landes zu erhalten.
Als einer von 24 Menschen mit Beeinträchtigung, die in sechs Filialen beschäftigt sind, arbeitet Sebastian Glasner bei Bellaflora. Seine Geschichte, über die die „Krone“ kürzlich berichtete, ist ein Beispiel von gelungener Inklusion. „Menschen aus den geschützten Werkstätten rausbringen und in Betriebe integrieren“, nennt Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) in diesem Zusammenhang ein Ziel.
Einreichungen bis 31. Mai möglich
Einen Schritt dorthin setzt das Land jetzt mit einem eigenen Inklusionspreis: Ehrenamtliche, Wirtschaftsbetriebe und Sozialorganisationen sind aufgerufen, Projekte umzusetzen, die zur Inklusion von Beeinträchtigten beitragen. Ab sofort bis 31. Mai können Best-Practice-Beispiele aus diesem Bereich online eingereicht werden.
Bewusstsein in der Gesellschaft schaffen
„Menschen mit Beeinträchtigung gehören selbstverständlich in die Mitte unserer Gesellschaft“, sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP). Es sei daher an der Zeit, Maßnahmen, die das Miteinander fördern, vor den Vorhang zu holen. „Mir ist es ein persönliches Anliegen, diese Leistungen auszuzeichnen und ein Bewusstsein in unserer Gesellschaft zu schaffen“, ergänzt Hattmannsdorfer.
Gerade was im Bereich der Unterstützung und Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen passiert, verdient unsere Anerkennung.
Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP), Soziallandesrat
Warum „Fliegender Fisch“?
Warum der Inklusionspreis „Fliegender Fisch“ heißt? Der Name sei selbst von Menschen mit Beeinträchtigungen ausgewählt worden und erzähle die Geschichte der Inklusion: Ein Vogel und ein Fisch können sich normalerweise nicht begegnen, der eine fliegt in der Luft, der andere schwimmt unter Wasser. Wenn der Fisch aber Flügel bekommt, kann er auch mit den Vögeln fliegen. Menschen mit Beeinträchtigung sollen nicht von den anderen Menschen getrennt sein. Sie sollen im Alltag Menschen ohne Beeinträchtigung begegnen können.
Der Fliegende Fisch symbolisiert einerseits den Fisch der im Wasser schwimmt und von Vielfalt umgeben ist. Auf Grund seiner besonderen Merkmale, die Flügel, ist er aber ein Teil der Gesellschaft.
Alfred Prantl, Obmann IV Menschen mit Beeinträchtigungen
Gala im Juni
Drei zentrale Slogans begleiten den Preis: „Bühne frei für barrierefrei“, „Es ist normal verschieden zu sein“ und „Unterschiede sind unsere Gemeinsamkeit“. Die von einer unabhängigen Fachjury gekürten Gewinner werden im Rahmen einer Gala am 22. Juni ausgezeichnet.
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