Am Schönbergweg in Oberau (Bezirk Kufstein) wurde ein ausgewachsenes weibliches Schaf wohl von einem großen Beutegreifer gerissen. Es war gerade einmal zwei Tage auf der Weide. Sorge um die Enkeltochter.
Norbert Klingler (58) lebt mit seiner Frau Martha das ganze Jahr über in rund 1000 Meter Höhe auf der Steinrinnalm etwas oberhalb von Oberau. Rund 100 Meter unter dem Wohnhaus hatte Klinglers Schwager Peter Leitner am Samstag vier Schafe auf die mit einem Maschendrahtzaun gesicherte Weide aufgetrieben. Die Tieridylle währte jedoch nur zwei Tage.
Kadaver auf Weide
„Als ich am Montagmorgen zur Arbeit fahren wollte, schreckte mich ein Tierkadaver neben der Weide auf“, schildert Klingler der „Krone“, „dort lag ein grausam zugerichtetes totes Schaf, das wohl ein Raubtier aus dem umzäunten Bereich herausgezogen und getötet hatte.“ Hier trieb dem ersten Eindruck nach ein Wolf oder ein Bär sein Unwesen.
Proben entnommen
Klingler verständigte sofort den Tierbesitzer, die Behörden wurden ebenfalls eingeschaltet. „Der Amtstierarzt hat Proben zur Bestimmung des Angreifers genommen“, informiert Peter Leitner (70), Hobbyschafbauer aus Oberau. „Das tote Schaf wies einen Kehlbiss und Bisse am Rücken auf. Dies würde laut dem Tierarzt auf einen Wolf deuten.“
Leitner hat die drei unversehrten Schafe nach dem Vorfall sofort von der Weide geholt und somit den „Almabtrieb“ auf Ende April vorverlegt. „Im Sommer kommen meine insgesamt rund 50 Tiere dann ins Zillertal. Schauen wir einmal, was bis Herbst noch alles passieren wird“, orakelt Leitner.
Sorge um Enkeltochter
Dem Ehepaar Klingler ist unterdessen nicht mehr wohl im Wissen, dass vermutlich ein Wolf um ihr Wohnhaus sein Unwesen treibt. „Wir können nicht ausziehen“, sagt Norbert Klingler. Fest stehe jedenfalls, dass die zweieinhalbjährige Enkeltochter nicht mehr allein ins Freie wird dürfen.
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