Gesundheitliche Gründe

Ärztekammer-Chef zieht sich „vorübergehend“ zurück

Ärztekammer-Chef Johannes Steinhart

(Bild: APA/WWW.ANNARAUCHENBERGER.COM)

Der zuletzt vermehrt in interne Kritik geratene Ärztekammer-Chef Johannes Steinhart (68) hat sich aus gesundheitlichen Gründen vorübergehend aus den Geschäften als Präsident der Wiener und der Österreichischen Ärztekammer zurückgezogen. Das teilte die Standesvertretung am Dienstagnachmittag mit.

Entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen übernehme in der Wiener Kammer der 1. Vizepräsident Stefan Ferenci vorübergehend die Geschäfte. In der Österreichischen Ärztekammer tut dies laut Aussendung der 1. Vizepräsident Harald Schlögel. Erst im Juni 2022 wurde Steinhart als Nachfolger von Thomas Szekeres zum Präsidenten der Österreichischen Ärztekammer gewählt.

Zweiter Ausfall innerhalb weniger Wochen
Der Ausfall, es ist bereits der zweite innerhalb weniger Wochen, könnte diesmal für längere Zeit erfolgen, berichtete der „Kurier“ unter Berufung auf einen Sprecher. Aufgrund kardiologischer Probleme befinde der 68-jährige Steinhart sich aktuell im Spital. Im Anschluss an die aktuelle Behandlung könnte eine längere Reha erforderlich sein.

(Bild: Andreas Schiel)

Kammer: Ausfall in keinem Zusammenhang mit Millionen-Skandal
Zuletzt geriet Steinhart wegen eines Millionen-Skandals um eine Tochterfirma unter Druck. Auf keinen Fall, so betonte der Sprecher, habe Steinharts Ausfall damit zu tun.

Am Mittwochabend findet eine außerordentliche Vollversammlung der Wiener Ärztekammer statt. Sie wurde aufgrund der jüngst bekannt gewordenen Ungereimtheiten im Zusammenhang mit der „Equip4Ordi“ (E4O), eine Tochtergesellschaft der Kurie der niedergelassenen Ärzte einberufen.

Es geht unter anderem um fragwürdige Prämienzahlungen und Kreditgeschäfte. Nachdem Steinhart bis zum Vorjahr Kurienobmann war, war er zuletzt massiv unter Beschuss geraten. Er hat mehrfach alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe einer Involvierung zurückgewiesen.