Debatten um den Denkmalschutz trübten Öko-Projekt in Baden: Denn um das Kaiserwetter im Strandbad zur Produktion von Sonnenenergie nutzen zu können, musste ein Wirt lange mit den Behörden streiten. Erst der Bürgeranwalt konnte helfen.
Während die Politik stets beschwört, dass Niederösterreich in Sachen Energiewende eine Vorreiterrolle einnimmt, sieht es in der Realität leider oft anders aus. So musste ein Unternehmer in Baden erst lange kämpfen, um auf seinem Lokal eine effiziente Photovoltaik-Anlage errichten zu dürfen. Erwin Kerschbaumer betreibt die Milchbar im Strandbad der Kurstadt. Die gute Lage wurde für ihn aber zum Hemmschuh, denn die historische Badeanlage steht freilich unter Denkmalschutz. Und das zuständige Amt ließ den Wirten - Gaskrise hin oder her - mehrmals abblitzen.
Es ging um wenige Zentimeter
„Mir wurde mitgeteilt, dass das Flachdach in Richtung Esplanade keine Sonnenkollektoren verträgt, weil diese auf einer Seite um ein paar Zentimeter überstehen würden. Aber auch das nur, wenn man von einer ganz bestimmten Stelle daraufschaut“, so der Pächter. Ein langer Rechtsstreit folgte, auf den sogar Bürgeranwalt Peter Resetarits aufmerksam wurden. Letzten Endes siegte die Vernunft - und Kerschbaumer durfte rechtzeitig vor dem Start der heurigen Badesaison die PV-Paneele montieren.
Rechtssicherheit für Eigentümer fehlt
Unterstützt wurde der Wirt von Vizebürgermeisterin Helga Krismer. Die Grüne: „Es liegt auf der Hand, dass ein Freibad-Buffet, das ja ohnehin nur in der warmen Jahreszeit und bei schönem Wetter geöffnet hat, seinen Strom ganz einfach selbst produzieren kann.“ Sie fordert nun mehr Rechtssicherheit für Eigentümer, die mit Photovoltaik oder Wärmepumpen ökologisch aufrüsten wollen.
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