Während Niederösterreich eine Aufarbeitung der Thematik ankündigt, sind die Politiker in Salzburg gegen eine Neufassung.
Die Debatte um die Landeshymnen hat auch Salzburg erreicht. Noch während die ÖVP im Zuge des Wahlkampfs die erste Strophe von „Land uns’rer Väter“ anstimmte, fordern die IG Autorinnen Autoren eine komplette Neufassung des 95 Jahre alten Liedes. Doch die Landespolitik, allen voran die ÖVP, erteilt den Kritikern eine klare Absage. Im Gegensatz zu Niederösterreich, wo bereits eine wissenschaftliche Aufarbeitung angekündigt wurde. Für die Salzburger ÖVP aber gebe es aktuell „dringendere Herausforderungen“ als die Diskussion rund um die Salzburger Landeshymne. Neben Teuerung und Energiewende stehen die bevorstehenden Regierungsverhandlungen an erster Stelle.
Die Unterzeichner fordern die komplette Neufassung als einzige Lösung, das steht für uns nicht zur Debatte.
Wolfgang Mayer, ÖVP-Generalsekretär
Vergangene Woche hatte die IG Autorinnen Autoren in einem offenen Brief an die Landeshauptleute von Ober- und Niederösterreich sowie Kärnten und Salzburg eine Änderung der jeweiligen Landeshymnen gefordert. Der Grund: historisch belastete Verfasser. Anton Pichler (Text) und Ernst Sompek (Melodie) veröffentlichten die Salzburger Landeshymne 1928 unter Franz Rehrl. Während Pichler bezichtigt wird, ein „kriegsverherrlichender Priester“ gewesen zu sein, werfen sie Sompek vor, mit dem Nationalsozialismus sympathisiert zu haben.
Die Mitglieder der IG Autorinnen Autoren bieten den Landeshauptleuten im offenen Brief auch an, bei der Neuverfassung der Hymnen mitzuarbeiten. Salzburgs Zeithistoriker möchten sich zur Thematik aktuell noch nicht äußern. Niemand von ihnen hätte sich bislang mit der Salzburger Landeshymne wissenschaftlich befasst.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.