Europa hat Aufholbedarf in Afrika. Bundeskanzler Karl Nehammer betont in Angola eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Bundeskanzler Nehammer ist bekanntlich ein großer Fan von Zäunen und Mauern, immer wieder betont er, dass es an den EU-Außengrenzen solche Barrieren geben müsse. Auf seiner viertägigen Afrika-Reise hingegen will er Brücken bauen. Echte und symbolische. Zu den realen: Beim Besuch in Angola und Ghana geht es vor allem darum, die diplomatischen Türen für österreichische Unternehmen zu öffnen.
Der Stahlbauer Waagner-Biro etwa hat bisher bereits 80 Brücken in Angola errichtet, weitere Projekte sind geplant. Der Gesundheitsversorger Vamed hat in Ghana 58 Krankenhäuser verwirklicht, ein weiteres riesiges Spital, vergleichbar mit dem Wiener AKH, ist in Bau. Immer mit dabei sind österreichische Firmen, wie zum Beispiel Küchenausstatter, die ebenfalls von dem Auftrag profitieren, so Vamed-Geschäftsführer Thomas Hinterleitner.
Große Wirtschaftsdelegation mit an Bord
Mit dem Kanzler ist nun eine rund 50-köpfige Wirtschaftsdelegation nach Afrika gereist, die Tätigkeitsfelder reichen von Recycling über Wetterstationen und Wasserkraft bis zu Digitalisierung und dem Bau von Bahnstrecken.
„Wenn wir ehrlich sind, haben wir als EU noch viel Potenzial in der Zusammenarbeit und beim Ausbau der Partnerschaft mit Afrika“, sagt Nehammer. Tatsächlich hat Europa Aufholbedarf, China und Russland sind längst in Afrika angekommen, sie haben ihren Einfluss sukzessive ausgebaut. Der echte Brückenbau ist eine Auflage für Symbolisches: „Es braucht Zusammenarbeit auf Augenhöhe, getragen von Respekt und Wertschätzung. Im Zentrum unserer Gespräche steht im wahrsten Sinn des Wortes, Brücken zu bauen“, so der rot-weiß-rote Regierungschef.
Salzburg-Wahl flog mit im Gepäck
Die heikle Innenpolitik lässt sich aber auch Tausende Kilometer von Österreich entfernt nicht ausblenden. An Bord einer angemieteten Boeing 737 einer tschechischen Billigfluglinie auf dem Weg nach Afrika dominierte ein Thema die Diskussionen - die Salzburg-Wahl.
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