Diesel im Cabrio?

BMW 118d Cabrio: Luxus gibt’s auf Knopfdruck

Motor
20.10.2011 11:07
Luxus ist manchmal ein Knopf am Autoschlüssel. An einem Sommertag bei strahlend blauem Himmel, von dem die Sonne herunterknallt, auf sein Cabrio zuzugehen und zu wissen, man muss sich erst in die Gluthölle setzen und quälende Sekunden warten, bis der Verdeckmotor das Dach geöffnet hat, kann empfindlichen Naturen die Laune verderben. „Meinem“ BMW 118d Cabrio kann ich von außen dabei zuschauen. Es hat nicht nur ein Facelift bekommen, sondern besitzt auch einen Verdecklift.

Das Facelift ist weit weniger bewegend, wenn auch in seiner Dezentheit sehr gelungen. Man sieht bzw. spürt das Neue, das ungeliftete Cabrio wirkt dadurch aber nicht alt. Licht-Augenbrauen für die Scheinwerfer, vorne wie hinten ein neues Leuchtendesign sorgt für modernisierte Optik, vor allem nachts. Ein bisschen Kosmetik hat auch der Rest des Gesichts bekommen (der Einser mit fünf Türen ist ja mittlerweile schon als komplett neues Modell auf dem Markt, Coupé und Cabrio sind für einen kompletten Neustart noch zu jung).

Diesel im Cabrio - geht das?
Was den Antrieb betrifft, scheidet der BMW 118d Cabrio die Cabriofans, und zwar über ihre Ohren und Nasen. Ein Fan hat es auf Facebook drastisch ausgedrückt: Ein Diesel gehört in einen Traktor, sonst nichts. Dabei arbeitet er hier recht zurückhaltend. Vor allem auch sparsam, sechseinhalb Liter im Test gehen voll in Ordnung, wenn man sie nicht am Normverbrauch von 4,8 l/100 km misst. Ein Teil der Sparsamkeit ist der Stopp-Start-Automatik zu verdanken, welche allerdings die verwendete Kraftstoffart an jeder Ampel durch leichtes Schütteln in Erinnerung ruft.

Wenn er läuft, gehört der Zweiliterdiesel zu den sanfteren seiner Art, vor allem zu den nachdrücklich unkomplizierten, die unprätentiös ihre Kraft zur Verfügung stellen. In diesem Fall sind das 300 Nm schon bei 1.750/min. und 143 PS. Wer dem Münchner die Sporen gibt, sieht nach 9,5 Sekunden die Tachonadel den Hunderter passieren. Das Fahren ist, wie man es von einem BMW erwartet: das Sechsganggetriebe trocken und präzise zu schalten, die Lenkung ebenso präzise, und direkt, das Fahrwerk durchaus sportlich und als von BMW stammend zu erkennen, aber nicht unkomfortabel, kurz: Ich habe mir manchmal gedacht „genau so gehört das“.

Es ist nicht die Freude am Rasen, sondern die Freude am Cabriofahren, an fließenden Bewegungen des Autos wie auch des Fahrers bei der Bedienung desselben, und angesichts des Verbrauchs auch die Freude am Sparen. Letztere darf beim Kauf keine sooo große Rolle spielen. Aus 34.850 Euro Grundpreis wurden 42.375 Euro inklusive (nicht wirklich ausgefallenen) Extras für den Testwagen. Der Luxusknopf am Autoschlüssel ist immerhin serienmäßig.

Stephan Schätzl

Warum?

  • Schön, sparsam und gut zu fahren
  • Elegant, ohne protzig zu werden

Warum nicht?

  • Diesel im Cabrio muss man halt mögen.

Oder vielleicht …

  • … äh, na ja, mein persönlicher Favorit ist der 135i mit 306 PS und Doppelkupplungsgetriebe – der kostet aber 20.000 Euro mehr.

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(Bild: KMM)



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