Im Oktober 2025 beendet Microsoft den Support von Windows 10: Danach wird es keine Sicherheitsupdates mehr für das Betriebssystem geben. Soll es dennoch weiter Windows sein, bleibt nur der Wechsel zu Windows 11. Doch dessen Anforderungen an Desktop-PCs, Notebooks und Tablets sind so ungewöhnlich hoch, dass Microsoft faktisch alle Geräte mit Technik von vor 2018 zu „Elektroschrott erklärt“, kritisieren Experten.
Mit seinen verschärften Mindestanforderungen für Windows 11 an die Hardware möchte Microsoft langfristig die Gerätesicherheit stärken und das Unterschieben von Malware erschweren. Darum, so Microsoft, sind Geräte mit älteren Intel-Prozessoren der Baureihen Core i-7000 sowie AMD-Prozessoren, die bis 2017 auf den Markt kamen, vom Umstieg ausgeschlossen. Experten befürchten in diesem Zusammenhang eine regelrechte Schrottlawine.
„Es gibt keine nachvollziehbaren technischen Gründe, weshalb Windows 11 nicht auch auf älteren Rechnern laufen könnte“, weiß Christof Windeck von der Fachzeitschrift “c‘t“. Notfalls bekämen Nutzer älterer Hardware eben den Hinweis, dass bestimmte Sicherheitsmerkmale fehlten.
„Reine Willkür“
Einer Mitteilung des Magazins zufolge hält Microsoft bislang geheim, welche Eigenschaften es genau sind, die bestimmte Prozessoren von Windows 11 ausschließen. „Man kann davon ausgehen, dass es sich um reine Willkür handelt, um weniger Support für ältere System leisten zu müssen und den Verkauf neuer Rechner anzukurbeln“, erklärt Windeck. Das trifft vor allem Geräte in Privathaushalten. Denn während Geräte in Unternehmen und Behörden turnusmäßig ausgetauscht würden, hätten Privatanwender ihren PC oft zehn oder mehr Jahre im Einsatz. Hier dürfte der Anteil der Geräte, die den Umstieg auf Windows 11 nicht schaffen, besonders hoch sein.
Kein Rechtsanspruch auf Updates
Einen Rechtsanspruch auf Updates gibt es nicht. Die aktuelle Rechtslage berücksichtigt nicht, dass Software auf die Haltbarkeit und Langlebigkeit von Geräten einen entscheidenden Einfluss hat. Nutzern bleibt demnach nichts anderes übrig, als eine PC-Integritätsprüfung auf ihrem Gerät durchzuführen (siehe Video oben). Je nach Gerät könnten sie die bestehende Hardware aufrüsten bzw. nachrüsten.
„Auf sehr alten Kisten kann eine Installation funktionieren, indem man mit entsprechenden Tricks die notwendige Hardwareprüfung des Systems umgeht“, verrät Windeck. Alternativ wäre der Umstieg auf ein anderes Betriebssystem möglich, beispielsweise auf das Open-Source-System Linux.
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