Gefährliche Funde förderten in Tirol im Vorjahr wieder jede Menge Munition aus den beiden Weltkriegen zutage. Tirol ist im Vergleich mit den restlichen Bundesländern auf dem siebten Platz. Die meisten Einsätze gab es im Bezirk Innsbruck-Land.
Mehr als 31 Tonnen Kriegsmaterial beseitigte der Entminungsdienst des Bundesheeres im vergangenen Jahr. 985 Mal standen die Experten im Einsatz. Die meisten Einsätze (485) entfielen auf Niederösterreich. Tirol reiht sich mit einer Tonne geborgenem potenziell tödlichen Material auf den siebten Platz im Vergleich mit den Bundesländern.
Zu 26 Schauplätzen im „Heiligen Land“ musste der Entminungsdienst, der in Wien, Graz und Hörsching (OÖ) stationiert ist, anrücken.
Im Bezirk Innsbruck-Land wurden beispielsweise Granatwerfer-Granaten und Infanteriemunition mit gesamt 40,6 Kilogramm gefunden.
Pierre Kugelweis
Neun Einsätze im Bezirk Innsbruck-Land
Wo diese Schauplätze waren und welches Kriegsmaterial genau geborgen wurde, hat die „Tiroler Krone“ bei der Pressestelle des Bundesheers in Erfahrung gebracht. Demnach gab es die meisten Einsätze, nämlich neun, im Bezirk Innsbruck-Land in Hall und Seefeld: „Dort wurden beispielsweise Granatwerfer-Granaten und Infanteriemunition mit gesamt 40,6 Kilogramm gefunden“, rechnet Pierre Kugelweis von der Pressestelle vor.
Weitere sechs Einsätze gab es in der Landeshauptstadt. 600 Kilogramm Infanteriemunition, eine Schrapnellgranate sowie eine Panzerabwehrrakete „M29A2“ wurden abtransportiert.
300-Kilo-Fliegerbombe in Lienz war „Spitzenreiter“
In Sachen Gewicht ist Lienz Sieger. Dort wurde eine Fliegerbombe mit 300 Kilogramm ungefährlich gemacht. „Kleinere Funde von Weltkriegsrelikten wie einzelne Hand-, Werfer- und Panzergranaten gab es in Imst, Reutte und Schwaz“, schließt der Sprecher.
Und was empfehlen die Experten, wenn man einen verdächtigen Gegenstand entdeckt? Keinesfalls anfassen, da „ein Hantieren mit Munition für Unbefugte äußerst gefährlich ist“. Stattdessen heißt es Abstand halten, verhindern, dass andere Personen oder Tiere dem gefährlichen Fund zu nahe kommen „und unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren“.
Die Experten des Entminungsdienstes machen Österreich durch die Vernichtung von Kriegsrelikten jeden Tag ein Stück sicherer.
Klaudia Tanner
„Wahrscheinlichkeit für Funde noch sehr hoch“
Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) „machen die Entminungsexperten des Bundesheeres mit der Vernichtung von Kriegsrelikten Österreich jeden Tag ein Stück sicherer“. Trotzdem sei die Wahrscheinlichkeit, gefährliche Überbleibsel aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg zu finden, „noch immer sehr hoch“, warnt Tanner.
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