1800 freie Stellen

Oberösterreichs Jugend: Keine Lust auf Sommerjobs?

Rund 90.000 Zugriffe zählt die Ferial- und Nebenjobbörse des JugendService des Landes OÖ jährlich. Trotzdem sind noch viele Stellen für diesen Sommer unbesetzt.

(Bild: Markus Wenzel)

Zweieinhalb Monate vor dem Zeugnistag suchen viele Unternehmen in Oberösterreich noch immer händeringend nach Ferialmitarbeiter für den Sommer 2023: Noch mehr als 1800 freie Ferialstellen weist allein die Jobbörse des JugendService des Landes Oberösterreich aus.

Mitarbeiter im Steg-Service bei Frauscher Bootshafen in Gmunden und damit für das Zu- und Abdecken von Kundenbooten verantwortlich sein; als Sommerpostler in Wels, Altheim oder Pasching arbeiten; als Unterstützung im Bauhof Gallneukirchen mitanpacken - das sind nur drei der Jobs, die aktuell auf der Ferialjobbörse des JugendService des Landes Oberösterreich zu finden sind.

Auch am Jobportal der Voestalpine läuft noch immer die Suche nach Produktionsmitarbeitern, die in den Sommerferien im Schichtbetrieb arbeiten wollen.

Michael Peham (l.) vom JugendService des Landes OÖ und Helmut Herzog von Hofmann Personal registrieren rückläufige Bewerbungen für Sommerjobs.

(Bild: Markus Wenzel, Land OÖ, Krone KREATIV)

Zweieinhalb Monate vor Schulschluss sind allein auf der Ferialjobbörse noch immer 1812 Stellen bei 337 Firmen in unserem Bundesland frei.

Den Jugendlichen kommt der Arbeitskräftemangel zugute: Sie sind in der bequemen Position, eine größere Auswahl zu haben.

Michael Peham, JugendService des Landes OÖ

Angebot deutlich gestiegen
„Es sind noch viele verfügbar, da sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage im Vergleich zu früheren Jahren deutlich verschoben hat. Das Angebot hat sich deutlich erhöht, und die Nachfrage bleibt eher stabil oder sinkt sogar leicht“, sagt Michael Peham, der für die Administration des Portals verantwortlich ist, das in Kooperation mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung der Dreh- und Angelpunkt für Ferialjobs ist.

Wir vermitteln rund 800 Ferialmitarbeiter - vor allem in die Pharma- und Auto-Industrie. Derzeit sind noch 150 Stellen offen.

Helmut Herzog, Geschäftsführer Hofmann Personal

Auch Personalvermittler Hofmann stellt fest, dass es schwieriger wird: „Seit Corona haben wir weniger Bewerbungen für Ferialstellen“, sagt Geschäftsführer Helmut Herzog.

Während man sich früher spätestens im Februar um eine Stelle umsehen musste, um nicht leer auszugehen, haben Jugendliche für den Sommer 2023 Zeit - und die Firmen gezwungenermaßen damit kein Problem. „Unsere Kunden und wir sind flexibler geworden“, so Herzog.