Trotz der Spannungen mit dem Westen hat Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos ihre weitere Beteiligung an der Internationalen Raumstation (ISS) bis 2028 zugesagt. Ihr Chef Juri Borissow habe einen entsprechenden Brief an die ISS-Partner in den USA, Europa, Kanada und Japan geschickt, teilte die Behörde am Dienstag mit.
Im Juli vergangenen Jahres hatte Moskau noch den Ausstieg bei der ISS nach 2024 und den Aufbau einer eigenen Orbitalstation angekündigt. „Natürlich werden wir alle unsere Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern erfüllen, aber die Entscheidung über den Ausstieg aus dieser Station nach 2024 ist gefallen“, sagte der neue Chef von Russlands Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, während des im Fernsehen übertragenen Treffens mit Putin.
„Erfolgreichstes Projekt der Raumfahrt“
Jetzt lobte Borrisow die Zusammenarbeit auf der ISS als „größtes und erfolgreichstes Projekt auf dem Gebiet der Raumfahrt“. Er sei „froh, dass dieses einmalige Laboratorium seine Arbeit fortsetzt und bei der Umsetzung der kühnsten Ideen der Menschheit zur Erschließung des Weltraums hilft“, schrieb der 66-Jährige in dem Brief an die ISS-Partner.
Erst vor zwei Wochen hatte Borissow gegenüber Russlands Präsident Wladimir Putin die Pläne für eine eigene Orbitalstation vorgestellt. Diese soll unter anderem einer russischen Mondmission dienen. Allerdings ist die schätzungsweise 6,7 Milliarden Euro teure Station erst im Entwurfsstadium.
Der Chefkonstrukteur des mit dem Bau beauftragten Raumfahrtkonzerns Energija, Wladimir Solowjow, hatte im Dezember vergangenen Jahres erklärt, die erste Besatzung könne 2028 zur nationalen Raumstation fliegen. Moskau hat von 1986 bis 2001 eigenständig die Raumstation „Mir“ betrieben.
NASA will ISS 2030 außer Dienst stellen
Die ISS, die seit 1998 die Erde umkreist, ist ein gemeinsames Projekt der USA, Kanadas, Japans, der Europäischen Weltraumbehörde (ESA) und Russlands. Sie ist in ein russisches und ein US-Segment unterteilt. Der Betrieb der Raumstation war ursprünglich bis 2024 vorgesehen, doch will die US-Weltraumagentur NASA sie erst 2030 außer Dienst stellen.
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