Britischer Premier
Sunak will sich nicht für Sklaverei entschuldigen
Der britische Premierminister Rishi Sunak will sich nicht für die koloniale Vergangenheit Großbritanniens entschuldigen. Die „Geschichte auseinanderzupflücken“ sei nicht der richtige Weg. Portugals Staatsoberhaupt sieht das ein wenig anders.
Sunak hat eine Aufforderung zurückgewiesen, sich im Namen seines Landes für Sklaverei und Kolonialismus zu entschuldigen. „Nein. Ich denke, wir sollten uns darauf fokussieren, unsere Geschichte in allen ihren Teilen zu verstehen, nicht davor wegrennen, sondern jetzt sicherstellen, dass wir eine inklusive und tolerante Gesellschaft für Menschen jeglicher Herkunft haben“, sagte er bei der wöchentlichen Fragestunde im Parlament am Mittwoch.
Die „Geschichte auseinanderzupflücken“ sei nicht der richtige Weg, so Sunak weiter. Er reagierte mit der Äußerung auf die Frage der liberaldemokratischen Abgeordneten Bell Ribeiro-Addy, ob er eine „vollständige und bedeutungsvolle Entschuldigung für die Rolle unseres Landes in Sklaverei und Kolonialismus abgeben und sich zu Reparationszahlungen bekennen“ werde.
Portugal will sich entschuldigen
Einen anderen Weg möchte Portugals Präsident einschlagen. Marcelo Rebelo de Sousa fordert eine Entschuldigung seines Landes für die Teilnahme am transatlantischen Sklavenhandel. Die Seefahrernation müsse Verantwortung für seine Vergangenheit übernehmen.
Es ist das erste Mal, dass ein portugiesisches Staatsoberhaupt eine solche Entschuldigung im Namen der Nation vorschlägt. Vom 15. bis zum 19. Jahrhundert wurden sechs Millionen Menschen aus Afrika entführt und von portugiesischen Schiffen über den Atlantik verschleppt und Sklaven verkauft.
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