Todesfälle in Italien
Pfleger im Visier: 16 Leichen werden exhumiert
Ein Mitarbeiter eines Pensionistenheims in Italien wird verdächtigt, mindestens 16 Patienten überhöhte Dosen eines Narkosemittels verabreicht zu haben. Dies soll zu ihrem Tod geführt haben. Die Staatsanwaltschaft hat die Exhumierung der Leichen von den betroffenen Patienten angeordnet.
Auffallend sei laut den Ermittlern die hohe Zahl an Todesfällen im Seniorenheim der süditalienischen Stadt Foggia zwischen November 2022 und Februar 2023. Die ersten Exhumierungen haben am vergangenen Montag begonnen und werden in den kommenden Tagen in Abstimmung mit dem Gerichtsmediziner fortgesetzt, berichteten italienische Medien. An den Leichen werden eine Autopsie und toxikologische Untersuchungen durchgeführt.
Dabei soll geprüft werden, ob Spuren von Midazolam vorhanden sind, einem Benzodiazepin, das nur in Krankenhäusern von medizinischem Personal oral, intramuskulär und intravenös verabreicht werden darf. Der Wirkstoff wirkt auf das zentrale Nervensystem und führt zu Schläfrigkeit, Muskelentspannung und kurzfristigem Gedächtnisverlust. Eine der häufigsten Nebenwirkungen sind die schweren Atemprobleme, die es verursachen kann. Hohe Dosen führen in kurzer Zeit zum Tod.
Sterbehilfe geleistet?
Die Staatsanwälte gehen davon aus, dass der Angestellte, gegen den ermittelt wird, das Leiden von Krebspatienten beendet habe, die in die Einrichtung gebracht wurden, weil sie im Sterben lagen und palliativ versorgt werden sollten. Der Verdächtige ist vorerst an einen anderen Dienstort versetzt worden.
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