US-Geheimdienst:

Moskau kann noch mindestens ein Jahr Krieg führen

Ausland
27.04.2023 13:24

Es waren beispiellose Sanktionen, die infolge des russischen Angriffskrieges gegen den Aggressor verhängt wurden. Dennoch dürfte Russland über genügend finanzielle Mittel verfügen, um den Ukraine-Krieg noch mindestens ein Jahr weiterzuführen. Darlegen soll diesen Umstand ein Datenleck aus einem US-Geheimdienstbericht.

Zwar bemüht sich der Kreml, den Schein der Normalität aufrechtzuerhalten. Fakt ist aber: Hochrangige Beamte, staatliche Einrichtungen und Unternehmen bekamen die Auswirkungen der restriktiven Maßnahmen, die die Folge des russischen Einmarsches am 24. Februar 2022 in die Ukraine waren, definitiv zu spüren. Sie bewahrten allerdings ihre Flexibilität und versuchten, sich auf die neuen Bedingungen einzustellen.

Beamte verhalten sich loyal
Und auch wenn vielleicht einige Vertreter der russischen Wirtschaftselite möglicherweise nicht mit der Ukraine-Politik des Kremls einverstanden sind und die Sanktionen ihren Unternehmen geschadet haben, werden sie laut dem Geheimdienstbericht weiterhin den russischen Präsidenten Wladimir Putin unterstützen, schreibt die größte Zeitung in Washington, „The Washington Post“.

Loyalität wird in Russland sehr hochgeschätzt - und viele nehmen große eigene Verluste dafür in Kauf. Laut dem Dokument bauen die russischen Behörden auf höhere Unternehmenssteuern, Mittel aus dem „Nationalen Wohlstandsfonds“, eine Zunahme der Importe sowie die Anpassungsfähigkeit der Firmen, um den wirtschaftlichen Druck abfedern zu können. Für Russland-Kenner ist das keine verwunderliche Entwicklung: Für das krisenerprobte russische Volk ist Kreativität, Leidensfähigkeit und das Finden von Schlupflöchern eine Art Überlebensstrategie.

Das wohl berühmteste Beispiel für russische Kreativität ist die Fast-Food-Kette „Wkusno i totschka“ (dt: „Lecker und Punkt“). Sie entstand, nachdem McDonald‘s infolge der Invasion seine russischen Geschäfte dicht gemacht hatte. Die Speisekarte von „Wkusno i totschka“ setzt sich größtenteils aus umbenannten McDonald‘s-Angeboten zusammen. (Bild: AFP or licensors)
Das wohl berühmteste Beispiel für russische Kreativität ist die Fast-Food-Kette „Wkusno i totschka“ (dt: „Lecker und Punkt“). Sie entstand, nachdem McDonald‘s infolge der Invasion seine russischen Geschäfte dicht gemacht hatte. Die Speisekarte von „Wkusno i totschka“ setzt sich größtenteils aus umbenannten McDonald‘s-Angeboten zusammen.

Sanktionen sollen Signal senden
„The Washington Post“ macht auch darauf aufmerksam, dass im Geheimdienstbericht die Wirksamkeit der jüngsten restriktiven Maßnahmen sowie die langfristigen Folgen des Preisdeckels für russisches Erdöl nicht erfasst seien. Auch wird darauf hingewiesen, dass Sanktionen nicht nur dazu dienen, der Wirtschaft großen Schaden zuzufügen. Ihr Ziel sei es auch, ein Signal an die russischen Eliten zu senden.

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