Überteuerter Strom beschäftigt auch Oberösterreichs Landtag, der die Preisbildung am Donnerstag bei zwei Praktikern oberösterreichischer Energieversorger hinterfragen konnte. Obwohl sich der auf der Tagesordnung stehende SPÖ-Antrag nur auf die mehrheitlich landeseigene Energie AG bezieht, kam nicht nur Klaus Dorninger, Geschäftsführer der Energie AG Vertrieb GmbH, sondern auch Linz AG-Generaldirektor Erich Haider ins Linzer Landhaus.
Dorninger hat im Ausschuss die wichtigsten Eckpunkte der letzten Monate nochmals umrissen, wie uns die Energie AG zusammenfassend mitteilt: „Im Vordergrund stand bei der Energie AG ja bis zu Jahresbeginn die Preisgarantie, aufgrund der schwierigen Preissituation musste es danach aber zu einer Anpassung kommen. Die Energie AG hat aber auch ihr Versprechen, die Preise wieder zu senken, sobald es der Markt zulässt, eingehalten und senkt die Preise ab Juni 2023 um bis zu 25 Prozent.“ Außerdem hat der Vertriebsmanager darauf hingewiesen, dass es beim Thema Preisbildung wichtig wäre, wenn wieder mehr Rechtssicherheit herrscht.
Verschlungene Wege über die Strombörse
Interessant fanden einige Abgeordnete die Schilderung, dass der Erzeugungsbereich der Energie AG ihren Strom über die Strombörse verkauft und ihn der Vertrieb auf dieser Börse sozusagen wieder „zurückkauft“. Wäre da ein direkter Weg innerhalb der Energie AG nicht preisgünstiger bzw. transparenter?, fragen sich nun manche Politiker.
Ich werde versuchen, auf die Energiesprecher der anderen Klubs zuzugehen, um eine gemeinsame Bundesresolution zu formulieren. In OÖ alleine können wir das System der Preisbildung beim Strom nämlich nicht lösen.
SPÖ-Energiesprecher, Landtagsabgeordneter Thomas Antlinger
Ein Mischpreismodell könnte helfen
Thomas Antlinger, Energiesprecher der SPÖ, findet eine mögliche Lösung gegen Strompreisexzesse, die Erich Haider im Ausschuss präsentiert hat, spannend: Den Ausstieg aus dem Merit Order System (mit dem teuersten Kraftwerk als Preisbestimmer) hin zu einem Mischpreismodell (nach dem tatsächlichen Erzeugungsmix), zumindest solange die Energiepreise so aus dem Ruder gelaufen sind. Antlinger sagt dazu: „Das wäre auch eine längst überfällige Rückkehr zu einer sozialen Marktwirtschaft. Daseinsvorsorge darf nicht ganz dem freien Markt überlassen werden!“
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