Sturm-Präsident Christian Jauk greift am kommenden Sonntag nach seinem zweiten Cup-Titel! Der Banker über seine schönsten Fan-Momente, besondere Spiele, Finalgegner Rapid und ein gemeinsames Frühstück vor dem großen Endspiel in Klagenfurt.
„Krone“: Herr Jauk, welche Erinnerungen haben Sie an besondere Finalspiele mit Sturm?
Christian Jauk: Da dominiert klar unser Cupsieg 2018. Sturm ist klarer Außenseiter gegen das vielleicht beste Salzburg-Team ever gewesen. 24.000 Fans haben die Mannschaft sensationell angefeuert, die diesen Sieg unbedingt haben wollte. Das war einfach Sturm pur.
Ihr schönster Moment als Sturm-Knofel?
Es hat viele wunderbare Momente gegeben, die das Fansein einzigartig machen. Jeder erlebt das anders. Für mich waren mehrere Partien ganz besonders: Mein erstes Sturm-Match 1974 war ein Heimsieg gegen Rapid, der Derby-Sieg bei der Stadioneröffnung, oder die 93. Minute gegen Feyenoord und viele mehr.
Welche Bedeutung hat das Finale?
Erstmals in der Geschichte gibt es das Duell der leidenschaftlichsten Vereine. Das macht stolz als Präsident. Finanziell ist eine Gruppenphase extrem wichtig, sonst können wir schwer das Level halten.
Wie erleben Sie solche Duelle - angespannt oder doch recht entspannt?
Meine Emotion und die Leidenschaft sind schwer in Worte zu fassen. Sagen wir vielleicht, positiv aufgeladen.
Sturm und Rapid sind die Klubs mit den meisten Fans. Gibt es eine enge Zusammenarbeit mit den Grün-Weißen, tauscht man sich aus?
Aufgrund ähnlicher Interessen gibt es eine gute Zusammenarbeit abseits des Rasens. Wir begegnen uns mit viel Respekt, aber jeder Verein besitzt eine eigene Identität. Wir bleiben Rivalen und am Sonntag ganz besonders.
Was verbindet die Klubs außer das Fan-Potenzial?
Beide sind Mitgliedervereine mit langer Tradition. Das Mitglied bestimmt. International dominieren immer mehr die Investoren das Geschehen. Wir versuchen jedoch das Vermächtnis unserer Gründer zu schützen. Klassische Mitgliedervereine sind in der österreichischen Liga leider eine Minderheit.
Die Politik von Wien und Linz steht halt hinter ihren Vereinen. Mit diesen widrigen Rahmenbedingungen betrachtet ist unsere Leistung viel höher einzuschätzen.
Christian Jauk
Sturm hat Rapid sportlich zurzeit überholt. Um was beneiden Sie Rapid-Boss Alexander Wrabetz?
Um das Bewusstsein der Stadtpolitik, wie bedeutsam die Sportart Nummer eins für Gesundheit, Gesellschaft und Wertschöpfung ist. Unser Engagement für das Gemeinwohl wird in Graz von vielen nicht wertgeschätzt.
Wo hinkt Sturm Rapid noch hinterher?
Ganz klar bei der Stadioninfrastruktur, wo Rapid einen Millionen-Vorteil genießt. Die Politik von Wien und Linz steht halt hinter ihren Vereinen. Mit diesen widrigen Rahmenbedingungen betrachtet ist unsere Leistung viel höher einzuschätzen.
Was würde eine Niederlage im Finale bedeuten?
Niederlagen gehören zum Fußball wie jene des Lebens. In schwierigen Situationen wird der Zusammenhalt noch stärker spürbar. Das kann trösten. Vor einem Spiel denke ich aber nie daran. Als Präsident bin ich selbstverständlich der erste Optimist.
Wie schaut Ihr Tagesablauf am Finaltag aus?
Vorstand und Geschäftsführer beginnen den Tag mit einem Frühstück bei mir, um gemeinsam Kraft zu tanken. So ähnlich war es auch schon 2018. Zusammen fahren wir dann nach Klagenfurt. Bei mir folgen noch Termine und Interviews. Innerlich ist alles auf dieses Spiel fokussiert.
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