Nachdem ein ehemaliger Gemeindemitarbeiter jahrelang Gemeindeabgaben veruntreut haben soll, hat die Stadtgemeinde Oberndorf jetzt die interne Schadensprüfung abgeschlossen. Der Bürgermeister ist erleichtert und zuversichtlich, dass der gesamte Schaden wieder gut gemacht wird. Jetzt ist die Staatsanwaltschaft am Zug.
Groß war der Schock im Herbst in Oberndorf, als klar war: Ein langjähriger Gemeindemitarbeiter soll von 2014 bis 2022 Gemeindegeld veruntreut haben. Kolportierter Schaden: rund 100.000 Euro. Der betroffene Mitarbeiter wurde entlassen, zeigte sich geständig und beteuerte, den Schaden wiedergutmachen zu wollen. Wie konnte die mutmaßliche Veruntreuung jahrelang unentdeckt bleiben? „Das Vorgehen wurde so geschickt in der Buchhaltung versteckt, dass weder unsere internen Kontrollen noch die Kontrollen des Landesrechnungshofes und der Gemeindeaufsicht Auffälligkeiten entdeckten“, erklärt Stadtchef Georg Djundja. Inzwischen wurde das Buchungssystem österreichweit adaptiert.
Aufgeflogen ist das Ganze, weil Gemeindegeld über das Konto einer Hausgemeinschaft von Wohnungseigentümern geflossen ist. Der Ex-Mitarbeiter war privat als Hausverwalter tätig und soll Gemeindeabgaben von den Wohnungseigentümern zwar eingehoben haben, allerdings kamen sie nie bei der Stadt an. Zudem kam es zu unrechtmäßigen Überweisungen vom Stadtkonto. Diese fehlenden Abgaben muss die Stadt nun von den Bewohnern einmahnen.
Bis diese Woche waren externe Wirtschaftsprüfer mit der internen Aufarbeitung beschäftigt. Eine Schadenssumme darf wegen laufenden Ermittlungen nicht genannt werden. „Ich bin zuversichtlich, dass der für die Stadt entstandene Schaden zur Gänze beglichen wird“, so Djundja, der am Donnerstag die Gemeindevertretung informierte. Jetzt sind die Strafermittler am Zug. Die Stadt hat sich als Geschädigter dem laufenden Verfahren angeschlossen.
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