Er sei "beinahe erleichtert" gewesen, als die Polizei gekommen sei. "Ich weiß, dass was ich getan habe wahrscheinlich das schlimmste Eindringen in die Privatsphäre anderer ist, das jemand erleben kann. Ich habe einen Fehler begangen."
Pikante Einblicke ins Leben von Promis
Der 35-Jährige war der US-Bundespolizei am Mittwoch nach elfmonatigen Ermittlungen in Jacksonville im Bundesstaat Florida ins Netz gegangen. Durch die Hackerangriffe auf Computer und Smartphones von mehr als 50 Bekanntheiten aus der Unterhaltungsindustrie waren unter anderem Nacktfotos der Schauspielerin Scarlett Johansson im Internet aufgetaucht. Die Fotos hatte sie offenbar selbst mit einer Handykamera aufgenommen.
Laut der Promi-Website TMZ.com waren auch Schauspielerin Mila Kunis und möglicherweise Sänger Justin Timberlake von den Angriffen betroffen. Eines der Fotos, das Kunis aufgenommen habe, zeige Timberlake mit nacktem Oberkörper auf einem Bett, ein anderes mit einem rosa Slip über dem Kopf. Timberlake hat jedoch bestritten, der Mann auf den Bildern zu sein. Das FBI listete weitere prominente Opfer des Hackers auf, allerdings nur mit deren Initialen. Die betroffenen Prominenten äußerten sich zunächst nicht zu der Festnahme.
Chaney: "Wollte die Bilder nie verkaufen oder verbreiten"
Im Interview mit Action News sagte Chaney indes, er wisse nicht, wie die Bilder an die Öffentlichkeit gelangt seien. "Jemand hat Kontakt zu mir aufgenommen, ich weiß nicht, wie er meine E-Mail-Adresse bekommen hat." Er habe die Fotos aber niemandem gegeben. "Ich wollte die Bilder nie verkaufen oder verbreiten", beteuerte Chaney.
Passwörter erraten
Den Recherchen des FBI zufolge hatte der 35-Jährige ein ausgefeiltes Vorgehen, um die Postfächer zu hacken. Zunächst nutze er öffentlich zugängliche Informationen, um das Passwort seiner Opfer zu erraten. Danach habe er den Account nach Fotos und verschiedenen Informationen und Daten durchsucht. Um den E-Mail-Account zu kontrollieren, habe er die Einstellungen verändert und E-Mails an eine andere Adresse weitergeleitet. Nachdem er ein Postfach durchsucht habe, sei er in den Adressbüchern der Prominenten auf die Suche nach neuen Opfern gegangen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sammelte der Hacker auch Informationen über die Finanzen der Hollywoodstars sowie Drehbücher und hörte Gespräche ab, von denen die Opfer dachten, sie seien privat.
Nach Kaution vorläufig wieder frei
Der 35-Jährige wurde gegen eine Kaution von 10.000 Dollar vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Die Kaution gilt unter der Bedingung, dass er "keinen Zugang zu Computern oder anderen Geräten mit Internetanschluss" hat. Chaney soll voraussichtlich in Los Angeles vor Gericht gestellt werden. Dort muss er sich in 26 Anklagepunkten verantworten, darunter Abhören, Identitätsdiebstahl und der unerlaubte Zugang zu Computern. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm bis zu 121 Jahre Haft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.