Was für ein irres Bundesliga-Spiel! Acht Tore fielen im Duell zwischen Ried und der Austria Lustenau, am Ende trennten sich die beiden mit einem 4:4. Der Ausgleich der Gäste fiel in der letzten Minute der Nachspielzeit.
Schlusslicht Ried hat Altachs Patzer nicht voll ausnützen können, aber zumindest Boden gutgemacht. Am Samstag sah die SVR gegen Austria Lustenau nach 1:3-Pausenrückstand und Aufholjagd auf 4:3 schon wie der Sieger aus, kassierte in der Nachspielzeit aber das 4:4. Damit rückte Ried fünf Runden vor Schluss bis auf einen Punkt an Altach heran. Aufsteiger Lustenau verteidigte Platz eins in der Qualifikationsgruppe der Bundesliga, ist rein rechnerisch aber noch nicht gerettet.
Vor Pause schien alles klar
Lustenau ging durch einen Elfmeter von Lukas Fridrikas (6.) früh in Führung und schien das Spiel dank Yadaly Diaby (36.) und Fridrikas (41.) noch vor der Pause entschieden zu haben. Belmin Beganovic (20.), Diego Madritsch (49.), Christoph Lang (57.) und ein Eigentor von Matthias Maak (74.) stellten die verrückte Partie zugunsten der engagierten und dominanten Gastgeber wieder auf den Kopf, ehe Michael Cheukoua (93.) die Rieder Fans zum verstummen brachte.
Die Partie begann für Ried denkbar unglücklich. Beganovic bekam den mit viel Effet abspringenden Ball im Strafraum an die Hand, Schiedsrichter Andreas Heiß zeigte auf den Elfmeterpunkt. Fridrikas verwertete souverän, befeuerte damit aber nur den Eifer der Hausherren. Die waren das bestimmende Team, wurden mehrmals durch Standards gefährlich und fanden durch Seifedin Chabbi auch die bis dahin größte Chance vor: Nur die Fußabwehr von Lustenau-Goalie Domenik Schierl verhinderte das 1:1 (19.).
Hin und her
Eine Minute später war es aber soweit. Lustenau verlor auf der rechten Abwehrseite den Ball, Beganovic schaltete schnell, zog Richtung Tor und machte mit einem humorlosen Flachschuss ins lange Eck seinen Lapsus aus der Anfangsphase wieder gut. Lustenau, ohne den gesperrten Anderson und Abwehrstammkraft Jean Hugonet, konnte sich gegen die giftigen Rieder kaum befreien, die neuerliche Führung kam quasi aus dem Nichts. Diaby ertanzte sich vor dem Strafraum viel Platz und schloss mit einem exakten Flachschuss ins rechte Eck ab.
Wenig später klappte es dann auch mit dem Kontern. Nach mustergültiger Vorarbeit von Stefano Surdanovic kam der Ball via Hakim Guenouche zu Fridrikas, der den herauslaufenden Samuel Sahin-Radlinger von rechts außen gefühlvoll überhob. Die „Wikinger“ starteten mit dem Mute der Verzweiflung in die zweite Hälfte, Madritschs strammer Schuss krönte die Drangphase nach Strafraumgestocher mit dem Anschlusstreffer.
Ried blieb am Drücker, nur Sekunden später rettete Schierl nach einem Abwehrpatzer in höchster Not (50.). Eine schnelle Aktion durch die Mitte hinterließ Minuten später staunende Lustenauer Abwehrspieler und Lang in Soloposition, der mit dem Ausgleichstreffer abschloss. Als Maaks Rettungsversuch zu Beginn der Schlussviertelstunde per Kopf ins eigene Tor ging, war die Aufholjagd scheinbar perfekt. Lustenau, in der zweiten Hälfte ohne echte Torchance, gab aber nicht auf und kam in der Nachspielzeit dank Cheukoua noch zum etwas glücklichen Ausgleich.
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