Eine bombenfeste Überraschung: Klaus Mitterdorfer wird neuer Präsident des Österreichischen Fußballbundes (ÖFB). Das wurde am Freitag bei der Wahlausschuss-Sitzung in Wien beschlossen, offiziell gewählt wird der Kärntner im Rahmen der Bundeshauptversammlung, deren Termin noch nicht feststeht.
Mitterdorfer selbst hatte jedenfalls nicht damit gerechnet. „Es ist eine große Ehre. Ich bin überwältigt, dass es so schnell gegangen ist. Die ganze Diskussion hat eine Dynamik angenommen und plötzlich war ich praktisch Präsident. Gut, dass meine Frau Susanne da ist, um mir zu sagen, dass es wahr ist“, strahlte Mitterdorfer und betonte: „Ich werde für alle da sein. Für den Spitzensport, aber auch für den Amateursport. Denn ohne Basis gibt es keine Spitze. Es ehrt mich, dass mir die große Mehrheit das Vertrauen gibt!“
Mitterdorfer ist erst der zweite Kärntner nach Herbert Raggautz (1982 - 1984), der das Amt übernimmt.
Für viele ein „Nobody“
Somit scheidet der Kärntner als Verbandschef in seiner Heimat aus, wird einer seiner „Vize“ - eher Martin Mutz als Thomas Jank - die Geschäfte, die Mitterdorfer seit 2016 leitet, übernehmen. Außerhalb der Landesgrenzen ist der 57-Jährige aber nur wenigen ein Begriff.
Also - wer ist der Mann, der Österreichs höchstes Fußballamt nun bekleiden wird? Mitterdorfer war einst mit 20 Jahren einer der jüngsten Trainer in Österreich im Besitz der A-Lizenz. Mit dieser coachte der Familienpapa (Tochter Anna, Sohn Moritz, Enkelin Hanna) Unterhausklubs wie Treibach, Friesach oder die Kärntner Landesauswahl. In Graz absolvierte Mitterdorfer sein Jus-Studium, ist im Brotberuf heute stellvertretender Direktor der Ärztekammer Kärnten und für die niedergelassenen Ärzte zuständig. Er gilt als besonnen, sozial, als einer, der keine Schnellschüsse wagt.
Für den ÖFB sitzt der Treibacher - als bisher einziger aller Landesfürsten - in der Sportkommission und hatte im vergangenen Winter seinen bisher größten Auftritt: Mit Generalsekretär Thomas Hollerer bildete er die zweiköpfige Delegation bei der WM in Katar.
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