Was ist dran an den Anschuldigungen gegen Til Schweiger und die deutsche Filmindustrie? Schauspielerin Nora Tschirner findet, „sehr viel“ - ohne explizit auf ihren ehemaligen Chef einzugehen.
Mehr als 50 Filmschaffende klagen im „Spiegel“ die Zustände an deutschen Filmsets an. Besonders im Fokus: Schauspieler und Filmemacher Til Schweiger. Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter berichten dem Nachrichtenmagazin zufolge von einem Klima der Angst. Auch von Schikane und Gewalt ist die Rede.
Mitarbeiter berufen sich sogar auf Grundgesetz
„Im Grundgesetz“, fasst eine Mitarbeiterin zusammen, „heißt es, die Würde des Menschen ist unantastbar. Nicht an den Sets von Til Schweiger.“ Nora Tschirner, die in mehreren Schweiger-Filmen mitwirkte, findet, „dass in diesem Artikel sehr viel stimmt“.
In einem Video auf Instagram prangert sie die Filmindustrie an, ohne direkt auf die Vorwürfe gegen Schweiger einzugehen. Jedoch seien die Missstände „seit Jahrzehnten ein offenes Geheimnis“. Nach der Lektüre der Anschuldigungen gegen den „Keinohrhasen“-Schöpfer habe sie „einen Puls wie ein Kolibri“.
Da mache ich nicht mehr mit.
Nora Tschirner
Vor allem die Reaktionen der „Verantwortlichen“ kritisiert die 41-Jährige: „Ich hab da keinen Bock mehr drauf.“ Mit der Devise „Nee, ist alles cool“ werde der Mut der Menschen ignoriert, „die sich das eben in ihren Positionen eigentlich überhaupt nicht leisten können, die ja Angst haben, ihren Namen zu sagen“. Tschirner verkündet: „Da mache ich nicht mehr mit.“
Schweiger-Anwältin widerspricht
Eine Anwältin, die Schweiger vertritt, antwortete dem „Spiegel“, ein Teil der „Sachverhalte“ sei ihrem Mandanten „nicht bekannt“, ein anderer unterstelle „angebliche Sachverhalte, die es nicht gegeben hat“. Schweiger soll beispielsweise am Filmset seines aktuellen Kinohits „Manta Manta -Zwoter Teil“ einem Mitarbeiter betrunken gedroht haben, ihn „kaputtzuhauen“.
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