Pflanzen, säen und vielerorts sogar schon ernten: Nach dem etwas zu kühlen April machen die Kärntner Gärtner heute Lust auf das Gartenjahr.
22 Kärntner Gärtnereien laden heute, Samstag, wieder zum Tag der offenen Gärtnerei. Diese Veranstaltung bildet für viele Hobbygärtner sozusagen den „offiziellen“ Auftakt in die Gartensaison. Und nach dem viel zu kalten April lechzen viele nach üppigem Grün und farbenfrohen Blüten.
Den Sonnenschein zaubert mit Gerda Goldig heuer eine Surfinie als Blume des Jahres in Balkontröge, Blumenampeln und Töpfe. Die Balkonblume hat einen kugeligen Wuchs mit zahlreichen sonnengelben Blüten über dunklem Laub. Sie kommt mit starkem Regen genauso zurecht wie mit intensiver Sonneneinstrahlung. Attraktiv kombinieren kann man Gerda Goldig mit Verbenen, Zauberglöckchen oder Salbei. Strukturpflanzen sorgen gemeinsam mit der sonnengelben Surfinie ebenfalls für attraktive Blickfänge. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, gleichmäßige Wasserversorgung und regelmäßige Düngegaben sorgen zudem für eine prächtige Blütenpracht.
Salate, Mangold, Kräuter und mehr können jetzt schon ungeschützt im Freiland gesetzt werden. Ab Mitte des Monats Mai wird es dann auch Zeit, Fruchtgemüse sowie Basilikum, aber auch Stangenbohnen ins Beet zu setzen.
Vielfältig präsentiert sich das diesjährige Gemüse des Jahres: die Zitronengurke Bella Limonella. Die Kletterpflanze ist robust und bringt runde zitronengelbe Früchte mit frischem intensiven Gurkenaroma. Die Früchte können für Salate und kalte Platten genauso wie für Cocktails und Süßspeisen verwendet werden. Das Fruchtgemüse fühlt sich im großen Topf ebenso wohl wie in einer großen Kultur. Beim Aussetzen im Freien sollte aber noch zugewartet werden, bis es noch wärmer wird. Außerdem braucht die Pflanze ein stabiles Rankgitter, um nach oben wachsen zu können. Ein vor Regen geschützter Standort wird von Bella Limonella geschätzt.
Sowohl Gerda Goldig, wie Bella Limonella sind bei den Kärntner Gärtnern erhältlich. Die Experten bieten außerdem eine breite Palette an heimischen und regionalen Gemüse- und Kräuterpflanzen sowie Balkonblumen an. Dazu gibt es viele Tipps und die richtigen Nährstoffkombinationen, damit die Pflanzen auch wirklich gut gedeihen.
Rares für das Gemüsebeet
Wer das Besondere für seinen Garten sucht, der sollte heute, Samstag, oder am Sonntag einen Abstecher zum Freilichtmuseum in Maria Saal einplanen. Beim Jungpflanzenmarkt von Bio Austria Kärnten bieten fünf Bio-Gemüsebauern Jungpflanzen und Raritäten zum Verkauf an. Angeboten werden unter anderem Sorten mit dem klingenden Namen wie Sweet Casady oder die Schlangenhaargurke.
„Alte Sorten haben den Vorteil, dass sie an den Standort und die herrschenden klimatischen Bedingungen gewöhnt sind“, verrät Birgit Knaus, Geschäftsführerin von Bio Austria Kärnten. Neben den Bio-Jungpflanzen haben die Bio-Bauern allerhand Gartel- und Pflegetipps mit im Gepäck. Der Jungpflanzenmarkt hat Samstag und Sonntag jeweils von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Die Pfarre St. Stefan in Finkenstein lädt am Dienstag, 2. Mai, zu einer Pflanzentauschbörse. Auf dem Kirchenplatz können ab 17.30 Uhr Hobbygärtner Jungpflanzen, Ableger, Saatgut, Knollen, Blumen, Kräuter und Co. tauschen.
Vorsicht beim Einpflanzen: Die Eisheiligen kommen!
Pankrazi, Servazi, Bonifazi sind drei frostige Bazi. Und zum Schluss fehlt nie die kalte Sophie!„ - Diese bekannte Bauernregel besagt, dass wärmeempfindliche Pflanzen erst nach den Eisheiligen (12. bis 15. Mai) ausgepflanzt werden sollten, weil noch Frost bis in tiefe Lagen droht. Meteorologen haben den Mythos untersucht - und er trifft mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu. Die Messdaten zeigen im Mai deutliche Kaltlufteinbrüche.
Pankratius, Servatius, Bonifazius und Sophie sind die Tage vom 12. bis 15. Mai gewidmet. Diese Eisheiligen sind aus diversen Bauernregeln nicht mehr wegzudenken und können noch für späten Frost sorgen.
Wer also in den kommenden Tagen plant, wärmeliebende Pflanzen ins Freie zu setzen, sollte vielleicht noch etwas abwarten. „Nach einem lauen Wochenende kann es noch einmal zu einer Abkühlung kommen. In höheren Lagen kann es nächste Woche frostig werden“, verrät Ubimet-Meteorologe Nikolas Zimmermann.
Dabei zeigte sich bereits der diesjährige April von seiner kühlen Seite. „Im Durchschnitt war der April um etwa zwei Grad zu kalt. Damit ist er der kälteste seit 1997“, so der Experte weiter. Keine Probleme gab es hingegen beim Niederschlag. Während es in den vergangenen Jahren gerne einmal zu trocken war, befanden sich die Niederschläge im April im Durchschnitt. Regen, Sonne und Schnee - dieser zu Ende gehende April zeigte sich sehr launisch. Und auch das verlängerte Wochenende wird noch wechselhaft bleiben, wobei die Regenwahrscheinlichkeit am 1. Mai am höchsten ist.
Und weil gemeinsam Garteln mehr Spaß macht, können sich Gartenfans in der Facebook-Gruppe „Es grünt so grün“ austauschen und Fotos hochladen.
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