Seit diesem Wochenende werden neun Kadaverspürhunde ausgebildet, um ein mögliches Ausbreiten der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Österreich zu verhindern. Die Ausbildung übernehmen die Wiener Polizei und der Niederösterreichische Landesjagdverband.
Das vermittelte Wissen soll dann von Hundeführerinnen und Hundeführern weitergegeben werden. Die Hunde durchlaufen zuerst den Kurs für Leichenspürhunde der Polizei in Wien, in dem sie die notwendigen Techniken zum Auffinden von Wildschwein-Kadavern lernen. „Die Unterschiede zwischen Polizeidienst- und Jagdhunden sind nicht groß“, sagte der Kommandant der Wiener Polizeidiensthundeeinheit, Rudolf König.
„Die Suche mit Jagdhunden hat den Vorteil, dass sie ein Gebiet deutlich schneller absuchen können als eine Menschenkette und dass sie für weniger Beunruhigung im Wald sorgen“, ergänzte der niederösterreichische Landesjägermeister Josef Pröll. Die Kosten für die Ausbildung der künftigen Kadaverspürhünde trägt die Abteilung für Veterinärangelegenheiten des Landes Niederösterreich, die weiteren anfallenden Kosten übernehmen das Ministerium und der Jagdverband.
Noch kein Fall in Österreich
„Je früher ein Ausbruch erkannt wird, desto eher kann er auch eingedämmt werden“, sind Mitglieder des Jagverbands überzeugt. Sie riefen die Bevölkerung dazu auf, jedes verendete Wildschwein den Behörden zu melden. Bisher gibt es in Österreich noch keinen Fall der Afrikanischen Schweinepest. Die Krankheit breitet sich laut Pröll aktuell vom Osten - über Russland, Tschechien und Ungarn - in Europa aus. Niederösterreich werde voraussichtlich das erste Bundesland sein, in dem mit Fällen zu rechnen sei.
„Die ASP birgt ein enormes Risiko für die heimische Landwirtschaft“, sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Während die ASP für Hunde und Menschen ungefährlich ist, führt sie bei Schweinen zwischen drei und fünf Tagen nach Beginn der Symptome zum Tod. „Sie kann über das Anschnüffeln und Anfressen von toten Tierkadavern übertragen werden“, sagte die niederösterreichische Landestierärztin Christina Riedl. Durch Lebensmittel werde die ASP ebenfalls weitergegeben. Durch sehr hohe Temperaturen über mehrere Minuten könne das Virus aber abgetötet werden.
Die ersten Hunde sollen im Herbst ausgebildet sein. Langfristig sei eine Ausweitung des Projekts auf ganz Österreich geplant, hieß es aus dem Ministerium.
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