Lage spitzt sich zu
Mehr als 500 Menschen bei Kämpfen im Sudan getötet
Im Sudan wird die verlängerte Feuerpause auch am Samstag nicht eingehalten. In Khartum waren in der Früh Luftangriffe, Flugabwehrwaffen und Artillerie zu hören. Seit dem 15. April sind mindestens 512 Menschen ums Leben gekommen, fast 4200 weitere wurden verletzt.
Ihre Versorgung ist nicht immer gewährleistet, da Krankenhäuser zerstört wurden. Die Kämpfe zwischen der Armee und der paramilitärischen Miliz Rapid Support Forces (RSF) sind in die dritte Woche gegangen. Am Donnerstag hatten sie sich zwar darauf geeinigt, die Feuerpause um 72 Stunden zu verlängern, dies wird jedoch nicht eingehalten. Die vom Westen unterstützten Bemühungen um eine Rückkehr zur Demokratie scheiterten.
Kaum Lebensmittel, Wasser und Strom
In Khartum waren am Samstag Luftangriffe, Flugabwehrwaffen und Artillerie zu hören. Über Teilen der Hauptstadt stieg dunkler Rauch auf. Die Lage für die Bevölkerung in dem Gebiet spitzt sich zu. Viele Menschen haben kaum Lebensmittel, Treibstoff, Wasser und Strom. Nach UNO-Angaben wurden allein in der ersten Woche der Kämpfe mehr als 75.000 Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben. Sie fürchten, dass der Darfur-Konflikt wieder ausbrechen könne.
In der vergangenen Woche beendeten etliche westliche Staaten ihre Evakuierungseinsätze für ihre Staatsangehörigen und andere Ausländerinnen und Ausländer. Im Land verbliebene Britinnen und Briten sollten bis Mittag zum Flugplatz Wadi Saeedna nahe Khartum kommen, wenn sie von der britischen Luftwaffe ausgeflogen werden wollen, teilte das Außenministerium in London am frühen Samstagmorgen mit. An Bord der letzten britischen Maschine kommen etwa Medizinerinnen und Mediziner, die für den Gesundheitsdienst NHS arbeiten. Aus dem Land wurden bisher auch 27 Österreicherinnen und Österreicher evakuiert.
Friedensvertrag gescheitert
Seit Kampfbeginn am 15. April wurden mindestens 512 Menschen getötet und ungefähr 4200 weitere verletzt. Sie starben unter anderem bei Konfrontationen zwischen unterschiedlichen Volksgruppen. Bereits 2003 hatten sich nicht-arabische Rebellen gegen die Zentralregierung erhoben, damals bekämpfte vor allem die arabische Miliz Janjaweed die Aufstände. 300.000 Menschen kamen bei diesem Konflikt ums Leben. 2020 wurde schließlich ein Friedensvertrag abgeschlossen. Im Sudan leben ungefähr 46 Millionen Menschen.
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