Beobachter sehen in den Aussagen Kanglers eine Reaktion auf die Kandidatur des Laibacher Bürgermeisters Zoran Jankovic. Der hatte am Dienstag angekündigt, bei der Parlamentswahl mit einer eigenen Liste antreten und das Premiersamt erobern zu wollen. Vor Kangler hatte schon der Bürgermeister der Stadt Celje, Bojan Srot, zu einer "Protestaktion gegen eine Organisation Sloweniens als Staat Ljubljana und Umgebung" aufgerufen. Beide gehören der konservativen Slowenischen Volkspartei an.
Laut dem Marburger Bürgermeister wurden bereits mehrere weitere ostslowenische Bürgermeister zur Mitarbeit eingeladen. "Die Bürgermeister werden sich sicher aktiv, zumindest als Unterstützer, in die Wahlkampagne einmengen." Er habe aber noch nicht entschieden, wie "aktiv" er werden wolle. Eine Gruppe von weniger bekannten Bürgermeistern hat bereits eine "Bewegung für Slowenien" gebildet, der aber nur geringe Erfolgsaussichten bei dem Urnengang gegeben werden.
Neuwahlen am 4. Dezember
Nach dem Zerfall der Mitte-Links-Koalition und der Abwahl des sozialdemokratischen Regierungschefs Borut Pahor wird in Slowenien am 4. Dezember ein neues Parlament gewählt. Dem konservativen Oppositionsführer Janez Jansa, der in der Region Stajerska seine Hochburgen hat, winkte bisher ein komfortabler Sieg über die darniederliegende Linke. Durch den Eintritt von Jankovic und des früheren Jansa-Weggefährten und Minister Gregor Virant ins Wahlrennen wurden die Karten jedoch neu gemischt.
Jankovic könnte enttäuschte Linkswähler ansprechen, während Virant in Jansas Wählerreservoir fischen dürfte. Einer aktuellen Umfrage zufolge liegt Virant in der Frage nach der Premier-Präferenz bereits vor Jansa.
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