Drogenkriminalität?
Explosionen und Brandanschläge in Rotterdam
Die niederländische Hafenstadt Rotterdam wird derzeit immer wieder von Explosionen und Brandanschlägen erschüttert. In der Nacht auf Montag wurde der 50. Angriff in diesem Jahr gezählt. Vermutet werden Abrechnungen im Drogenmilieu.
Mehrere Explosionen in den vergangenen Tagen hätten für Unruhe gesorgt, sagte der Bürgermeister Ahmed Aboutaleb am Montag in einer Videobotschaft. „Ich möchte Sie wissen lassen, dass wir diese Situation sehr ernst nehmen und gemeinsam mit der Polizei und der Staatsanwaltschaft alles tun, um die Sicherheit in unserer Stadt zu gewährleisten.“ Zwei Stunden später kam es jedoch gleich wieder zu einem Anschlag auf einen Coffeeshop. 50 Angriffe gab es laut dem öffentlich-rechtlichen Sender NOS in diesem Jahr bisher. Das sind mehr Explosionen als im ganzen Vorjahr.
Verletzt wurde bisher niemand. Die an Hauseingängen, Fassaden oder Geschäften deponierten Spreng- oder Brandsätze richten zumeist Sachschäden an. Am Sonntagabend meldete die Polizei eine weitere Festnahme im Zusammenhang mit den jüngsten fünf Explosionen. Dabei handelt es sich um einen vereitelten Anschlag sowie Schüsse auf ein Gebäude in zwei Straßen der Stadt. Zuvor waren bereits ein 14- und ein 15-Jähriger unter Tatverdacht festgenommen worden. Die Jugendlichen könnten als Handlager für die Anschläge angeheuert worden sein.
Zusammenhang mit Abfangen von Drogen?
Im März sagte der Bürgermeister im Stadtrat, dass die Welle von Anschlägen eine Folge des erfolgreichen Abfangens von Drogen im Hafen von Rotterdam sei, berichtete die Zeitung „NRC“. Dies würde die Unruhe zwischen rivalisierenden Banden verstärken, die zunehmend unschuldige Verwandte von Rivalen ins Visier nähmen. Knapp 47 Tonnen Kokain beschlagnahmten die Fahnderinnen und Fahnder im vergangenen Jahr im Hafen. Das ist mehr als je zuvor.
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