Tausende Drehbuchautoren für Serien und Filme in Hollywood legen ab Dienstag die Arbeit nieder. Das teilte die mächtige US-Autorengewerkschaft (WGA) am Montagabend (Ortszeit) in Los Angeles mit, nachdem Gespräche mit den Filmstudios und Streaming-Plattformen ohne Einigung zu Ende gegangen waren.
Die Vorstandsmitglieder der Writers Guild of America „haben auf der Grundlage der ihnen von ihren Mitgliedern verliehenen Befugnisse einstimmig beschlossen, einen Streik auszurufen“, erklärte die Gewerkschaft auf Twitter. Der Ausstand beginne am Dienstag nach Mitternacht (9 Uhr MESZ).
Mehr Geld und Gewinnbeteiligung gefordert
Angesichts des großen Wachstums der Streaming-Angebote fordern die Drehbuchautoren mehr Gehalt und eine größere Gewinnbeteiligung. Bisher erhalten sie von den Plattformen ein fixes jährliches Gehalt - auch wenn sich Serien wie „Bridgerton“ oder „Stranger Things“ zu weltweiten Erfolgen entwickeln und von Hunderten Millionen Zuschauern gesehen werden. Zudem bleiben die Serien oft jahrelang auf den Plattformen. Die Autoren fordern daher eine Überarbeitung der geltenden Regeln für ihre Entschädigung.
Der Gewerkschaft zufolge sind trotz Inflation die Gehälter gleich geblieben oder sogar gesunken, weswegen es für die Autoren immer schwieriger werde, für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. Derzeit arbeiteten so viele von ihnen wie nie an der Gehaltsuntergrenze, während Produktionen immer weniger Menschen für kürzere Serien einstellten. Studios argumentieren dagegen, dass aufgrund des wirtschaftlichen Drucks Kosten gesenkt werden müssten.
Letzter Streik kostete Milliarden
Zuletzt hatten die Drehbuchautoren 2007 nach gescheiterten Gesprächen mit den Studios gestreikt. 100 Tage lang legten sie ihre Stifte nieder, was die Unterhaltungsindustrie in Los Angeles etwa zwei Milliarden Dollar (rund 1,82 Milliarden Euro) kostete.
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