„Leben wir nicht im Paradies?“, hat mich beim Konzert von Eros Ramazzotti eine Innsbrucker Unternehmerin gefragt. „Ja und ich genieße das (fast) jeden Tag“, lautete meine Antwort. „Aber warum sieht man dann so viele Menschen mit bösen Minen bei uns“, setzte die Frau nach und forderte, dass wir, also die Medienvertreter, diesen Leuten öfter den Spiegel vorhalten und darauf aufmerksam machen sollten, wie schön Tirol ist. Ich erwiderte, dass man manchen zwar den Spiegel vorhalten kann, wenn sie aber nicht reinsehen, hilft das wenig.
Viel wichtiger erschien mir in diesem Moment, was da eigentlich in Ischgl gerade so abging. Da stand ein - zugegeben etwas ins Alter gekommener - italienischer Superstar auf der Bühne, der, so wird geschätzt, fast 20 Millionen Tonträger verkauft hat. Und er stand beileibe nicht dort, weil er woanders keine Kohle mehr für Auftritte erhält, sondern: Weil Ischgl längst bekannt ist für seine professionelle Arbeit in dieser Hinsicht und naturgemäß ein gewisser Reiz besteht, auf dieser Bühne auf 2320 Meter Höhe mit atemberaubendem Bergpanorama aufzutreten - eben im Paradies zu singen.
Aber: Paradiese gibt es auch woanders zur Genüge. Man muss diese schon dementsprechend bestücken, um bei all der Konkurrenz Stars und Gäste anzulocken. Und da hat sich in Tirol dank vieler touristischer Quer- und Vordenker in den vergangenen Jahrzehnten unheimlich viel Positives getan. Aber die Nörgler sehen das anders und wollen auch sicher in keinen Spiegel blicken.
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