„Kampf geht weiter“
Raketen aus Gaza-Streifen auf Israel abgefeuert
In Israel droht wieder eine Eskalation der Gewalt. Aus dem Gaza-Streifen wurden drei Raketen auf das Land abgefeuert, die in offenem Gelände niedergingen. Dahinter steckt die Extremistengruppe Islamischer Jihad, die von „Widerstand“ und „Entschlossenheit“ sprach.
„Unser Kampf geht weiter, und der Feind wird einmal mehr erkennen, dass seine Verbrechen nicht ohne Antwort bleiben werden“, sagten Mitglieder des Islamischen Jihad. Kurz vor dem Raketenbeschuss war ein prominentes Mitglied der Gruppe nach einem Hungerstreik im Gefängnis gestorben. Khader Adnan sei am Dienstag nach 87 Tagen ohne Nahrung tot in seiner Zelle aufgefunden worden, teilte die Gefängnisbehörde mit. Adnan habe medizinische Behandlungen verweigert, sei aber regelmäßig in ein ziviles Krankenhaus gebracht worden. „Für ihn gab es offenbar nur Freilassung oder Tod“, hieß es aus dem Gefängnis.
Vorwürfe von Palästina
Die Gefangenenvertretung im Gaza-Streifen WAED sprach hingegen von einer kaltblütigen Hinrichtung. Auch der palästinensische Ministerpräsident Mohammed Shtayyeh warf Israel eine „absichtliche Ermordung“ Adnans vor, „indem sie seine Forderung nach Freilassung zurückgewiesen haben, ihn medizinisch vernachlässigt und trotz der Schwere seines Gesundheitszustands in seiner Zelle gelassen haben.“ Das Außenministerium Palästinas fordert eine internationale Untersuchung der Umstände. Im Westjordanland und Gazastreifen riefen Palästinenserinnen und Palästinenser einen Generalstreik aus.
Der 45-Jährige war eine bekannte Persönlichkeit des Islamischen Jihad im besetzten Westjordanland, das im Krieg von 1967 von Israel erobert worden war. Die israelische Regierung warf Adnan Terrorismus vor und hat ihn laut eigener Aussage vor einem Militärgericht auch wegen Terrorvergehen angeklagt. Während seiner verschiedenen Inhaftierungen seit 2004 trat der Angeklagte mindestens fünfmal in den Hungerstreik. 2015 war der Mann bereits nach einem lebensbedrohlichen Hungerstreik freigelassen worden. Er protestierte in der Vergangenheit gegen seine sogenannte Verwaltungshaft in Israel. Bei dieser können die Betroffenen für sechs Monate und länger ohne Anklage aus Sicherheitsgründen festgehalten werden.
Extremisten lehnen Friedensvereinbarungen ab
Die Extremistengruppe Islamischer Jihad lehnt wie die den Gazastreifen beherrschende islamistische Hamas auch Friedensvereinbarungen zwischen den Palästinenserinnen und Palästinensern sowie Israel ab. Das Land Israel muss laut ihnen zerstört werden.
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