„Die Ukrainerin“ von Josef Winkler trotzt unter der starken Regiehand Rüdiger Hentzschels am klagenfurter ensemble schon bei der Generalprobe der Uraufführung allen Widrigkeiten
Heimatklänge sind mit dem eingespielten „In der Mölltalleitn“ unmittelbar da, wenn die vier Schauspielerinnen mit vielen Koffern und riesigen karierten Plastiktaschen auf die Bühne mit den roten „Heumandln“ der Künstlerin Ona B. kommen, um die Leere im Vordergrund mit dem Gepäck zu möblieren. Majästetisch schwebt dahinter ein gegerbter ausgestellter Mantel, der kalte östliche Winterluft spüren lässt.
Tief in die Erinnerungen an die ferne Heimat am Dnjepr in der Ukraine, wo die Mutter Hapka trotz unverschämter Schikanen seitens des Staates, wütender Hungersnot wie bitterer Kälte ihre zwei Mädchen allein durchbringt, dringt Regisseur Rüdiger Hentzschel ein. Dabei zaubert er die Geschichte der auf einen Kärntner Hof in die Zwangsarbeit verschleppten Njetotschka Iljaschenko sprichwörtlich mit schnellen Rollenwechseln, starken Lichtstimmungen sowie gezielten, prägnanten Bildern aus den Koffern.
Mit den fantasievollen Kleidern von Kostümbildner Markus Kuscher wechseln Henrietta Rauth, Katharina Stadtmann und Nadine Zeintl ebenso schnell wie gekonnt ihre Wäsche wie ihre Charaktere, wenn sie die literarische Vorlage von Josef Winkler in ein lebendiges, starkes Stück verwandeln. Nur Simona Sbaffi lässt durchgehend die Zuversicht der Ukrainerin spüren, die allen Widrigkeiten trotzt. Durchdringen Ungewissheit, Mut, Beständigkeit, Sehnsucht und live gesungene ukrainische wie Kärntner Lieder die intensiven, kurzweiligen eindreiviertel Stunden, befördert vor allem Zeintl mit ihrem direkten Gespür für Verhaltensweisen an so manchen Stellen die Selbstironie und lässt laut auflachen. Noch mehr Infos unter klagenfurterensemble.at
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