Baustelle in Innsbruck

Helis können drei Monate nicht an Klinik landen

Tirol
02.05.2023 12:05

Nach 26 Jahren Betriebszeit braucht der Hubschrauber-Landeplatz der Innsbrucker Universitätsklinik eine Grunderneuerung. Zwischen Mitte Juni und Mitte September können dort daher keine Hubschrauber landen. Stattdessen hat man sich an der Klinik ein System überlegt. Unter anderem wird eine Art „Shuttledienst“ das Spital mit der Olympiaworld verbinden, wo die Helis vorübergehend landen.

69.000 Starts und Landungen hat der Heli-Landeplatz auf dem Dach der Innsbrucker Chirurgie hinter sich. Vor allem der Belag und die Heizung des Landeplatzes sind am Ende ihrer Nutzungszeit angekommen. „Wir erneuern sowohl den Bodenbelag als auch die Heizung der Plattform, die die Landefläche eisfrei hält. Im Zuge dessen werden auch die Befeuerung und der Aufzug zur Plattform erneuert“, erklärt Clemens Rissbacher, der Kaufmännische Direktor der Klinik. Etwa drei Monate werden die Arbeiten dauern, Startschuss ist am 12. Juni.

Eine Ersatzlandefläche gibt es an der Klinik nicht. Darum musste ein Konzept her, wie die Notfallversorgung aufrecht erhalten werden kann. Das System fußt auf drei Säulen: Flüge werden reduziert, auf andere Spitäler verteilt und von außerhalb in die Klinik gefahren. 

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Wir gehen im Renovierungszeitrum von durchschnittlich ca. drei verbleibenden Patient:innen pro Tag aus, die mittels Hubschrauber in die Innsbrucker Klinik eingeliefert werden müssen.

Aus einer Aussendung der Klinik

Strengere Kriterien für Hubschraubertransport
In Abstimmung mit den Partnern der Klinik will man versuchen, insgesamt weniger Patienten mittels Notarzthubschrauber zu transportieren. Dazu wurden die Kriterien, nach welchen Patienten mittels Heli geflogen werden müssen, verschärft. Der Ärztliche Direktor der Klinik, Alois Obwegeser, ist überzeugt davon, dass das funktioniert und bringt als Beispiel den Vergleichszeitraum von Juni bis September 2022: „Wir haben in dieser Zeitspanne 655 Anflüge verzeichnet, wobei ca. 100 auf diesem Weg angelieferte Patientinnen und Patienten die Klinik nach ambulanter Behandlung noch am selben Tag verlassen konnten.“

Wer nicht nach Innsbruck muss, kommt in anderes Spital
Von den übrigen Patienten, die normalerweise in der Klinik landen würden, soll ein Großteil auf andere Krankenhäuser - vorrangig Hall, Schwaz, Kufstein und Zams, aber auch Vorarlberg oder Salzburg - aufgeteilt werden. Das geht dann, wenn sie „nicht zentrumspflichtig“ sind. Denn bei einer schweren Kopfverletzung oder einer neurologischen Erkrankung zum Beispiel müssen Patienten in die Innsbrucker Klinik gebracht werden.

Der Landeplatz am Dach der Chirurgie wird erneuert. (Bild: Christof Birbaumer)
Der Landeplatz am Dach der Chirurgie wird erneuert.

Hubschrauber landen vorübergehend bei Olympiaworld
Für solche Fälle - an der Klinik rechnet man mit ungefähr drei Patienten pro Tag - gibt es eine „externe“ Lösung. Die Hubschrauber werden während der Bauarbeiten auf einer Freifläche der Olympiaworld Innsbruck landen. Ein „Shuttledienst“ in Form eines eigenen Rettungswagens mit Sanitätern und einem Notarzt steht dafür an der Klinik bereit und fährt zur Olympiaworld, wenn sich ein Heli ankündigt. Anschließend bringt der Rettungsdienst den Patienten in die Klinik. Über Zeitverlust muss man sich laut Klinik keine Sorgen machen: Bis der Patient vom üblichen Landeplatz auf der Chirurgie im richtigen Versorgungszentrum ist, dauere es in etwa gleich lange, wie wenn er mit der Rettung vom Olympia-Areal angeliefert wird, da die Rettung das richtige Zentrum direkt anfahren kann. 

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Tiroler Krone
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