Der Hubschrauber-Landeplatz der Klinik Innsbruck wird - wie berichtet - von 12. Juni 2023 bis Mitte September 2023 grunderneuert und muss währenddessen komplett gesperrt werden. Die Folgen davon sind eine dreimonatige Sperre, eine Ersatzplattform am Außengelände der Olympiaworld sowie ein begrenzter Flugbetrieb. Die Umbauarbeiten sind kein leichtes Unterfangen, so darf etwa kein klassischer Kran verwendet werden. Die „Krone“ weiß, warum, und sah sich die Schäden auf dem Landeplatz hautnah an - siehe dazu auch die Videos.
Es ist eine Zahl, die im Vergleich mit anderen Hubschrauber-Landeplätzen von Krankenhäusern beeindruckt: 69.000 Flugbewegungen - 34.500 Landungen und genauso viele Abflüge - mit verletzten Patienten wurden seit November 1996 an der Klinik Innsbruck realisiert. Das sind im Schnitt rund 2500 Flugbewegungen pro Jahr. Kein Wunder also, dass der klinikinterne Hubschrauber-Landeplatz mitten im Zentrum von Innsbruck einen neuen Anstrich benötigt.
„Es haben sich Stolper- und Gefahrenstellen gebildet“
„Die Oberfläche der Lande-Plattform sowie die Heizung sind stark in Mitleidenschaft gezogen. Es haben sich über die Jahre hinweg Stolper- und Gefahrenstellen gebildet, die wir bisher immer wieder geflickt haben“, sagt Günter Pfaringer, Abteilungsleiter der Sicherheitstechnik, beim „Krone“-Lokalaugenschein auf dem Dach der Chirurgie, wo sich der Landeplatz befindet. Mit dem provisorischen Flicken sei es nun vorbei, eine professionelle Sanierung könne und wolle man nicht mehr umgehen.
Kein einfaches Unterfangen. „Wir tragen die Rampe leicht ab, damit wir nicht zu steil werden. Auf die bestehende Plattform errichten wir eine Metallkonstruktion, in der die Heizstrahler integriert sind. Und auch eine neue Befeuerung - also Lichtanlagen - ist vorgesehen“, zählt Pfaringer auf. Außerdem werde der Patientenübergaberaum modernisiert und erhalte „endlich eine Klimaanlage“ und auch der Lift, mit dem die Patienten von der Plattform ins Klinikinnere gefahren werden, werde saniert.
Mobilkran „arbeitet“ nur in der Nacht
Herausfordernd sei dabei die Tatsache, dass sich der Hubschrauber-Landeplatz „in der Grenze der virtuellen Schneise“ des Flughafens Innsbruck befinde, betont Johannes Schwamberger, Sprecher der Tirol Kliniken, ebenfalls beim Lokalaugenschein: „Das hängt mit der Flugsicherung zusammen. Daher dürfen wir keinen klassischen Kran aufstellen, sondern müssen auf einen Mobilkran ausweichen, der jeweils nur für ein paar Stunden steht. Dieser bringt alle benötigten Teile zwei- bis dreimal in der Nacht hinauf - und zwar nach 23 Uhr, wenn das letzte Flugzeug auf dem Flughafen gelandet ist. Danach muss der Kran stets wieder abgebaut werden.“
Heli landet zufällig während „Krone“-Lokalaugenschein
Das Ausmaß der Beschädigung der Plattform wird der „Krone“ während des Lokalaugenscheins deutlich: Vor allem unterschiedliche Asphaltschichten- und töne sowie eine abgenützte Rampe stechen sofort ins Auge. Dieser Eindruck wird bestätigt, als zufällig ein Hubschrauber im Anflug ist und dann auch noch tatsächlich auf der Plattform landet: Der Patient wird aus dem Heli ausgeladen und mittels einer Liege vom Platz über die Rampe in den Patientenübergabe-Raum geschoben - dabei rattert die Liege bei nahezu jeder Stolper- und Gefahrenstelle ordentlich. „Verkehrsunfall im Unterland, der Patient ist schwer verletzt“, betont der Notarzt während er an uns vorbei ging.
Der Startschuss für die Umbauarbeiten fällt am 12. Juni 2023, teilen Clemens Rissbacher, kaufmännischer Direktor der Klinik Innsbruck, und Alois Obwegeser, ärztlicher Direktor der Klinik Innsbruck, mit und fügen hinzu: „Nach drei Monaten, also Mitte September 2023, möchten wir den neuen Landeplatz auf jeden Fall fertiggestellt haben.“ Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro.
Die Anrainer freuen sich wohl am meisten
Auch wenn das alles nach einem durchdachten Konzept klingt, bleibt eine gewisse Nervosität vor allem bei den beiden Klinik-Direktoren bestehen: „Wir hoffen, dass wir die Sanierungsmonate reibungslos über die Bühne bringen werden.“ Euphorie dürfte sich hingegen bei den Anrainern der Klinik Innsbruck breitmachen: Ihnen stehen die wohl drei ruhigsten Monate überhaupt bevor.
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