Der bayerische Flugtaxi-Pionier Lilium will mit Hilfe einer 250 Millionen Dollar schweren Kapitalspritze sein Luftfahrzeug bis zum ersten Praxistext weiterentwickeln. Das Geld decke den größten Teil der Entwicklungskosten bis zum ersten bemannten Flug des „Lilium Jet“ ab, der für das zweite Halbjahr 2024 geplant ist, teilte das Unternehmen in Weßling bei München mit. Der Jet ist ein batteriebetriebenes Flugzeug, das vor allem im Kurzstreckenverkehr fliegen soll.
„Mit dieser Finanzierung können wir unser Entwicklungsprogramm mit vollem Tempo fortsetzen“, sagte Vorstandschef Klaus Roewe, ein früherer Airbus-Manager. Nach dem bemannten Erstflug will sich Lilium mit Anzahlungen potenzieller Käufer weiterfinanzieren.
100 Millionen Dollar allein von Tencent
Mindestens 100 Millionen Dollar will der Großaktionär von Lilium, der chinesische Tech-Investor Tencent, beisteuern. Tencent hält laut Zahlen des Datenanbieters Refinitiv bereits 23,4 Prozent an Lilium. Die Aktie sprang am Dienstag im Frankfurter Handel um 36 Prozent auf 53 Cent hoch. Dabei wechselten gut 500.000 Papiere den Besitzer, fast 100-mal so viel wie an einem gesamten Durchschnittstag. An der New Yorker Technologiebörse Nasdaq notierte sie vorbörslich mit 55 US-Cent 43 Prozent fester. Sorgen, dass dem Start-up vor dem Marktstart das Geld ausgehen könnte, hatten die Aktie seit dem Börsendebüt im September 2021 um mehr als 95 Prozent abstürzen lassen. Lilium war damals in einen leeren Börsenmantel (SPAC) geschlüpft.
Ende März hatte Lilium noch 157,5 Millionen Dollar auf der hohen Kante, allein für das erste Halbjahr waren - trotz eines Sparprogramms - Ausgaben von 125 Millionen Euro geplant. Nun will Tencent vorab 100 Millionen Dollar bereitstellen und hat versprochen, Lilium-Aktien für weitere 75 Millionen Dollar zu zeichnen, wenn das Unternehmen bei anderen Kapitalgebern die gleiche Summe einwerben kann. Roewe erklärte, man sei in Gesprächen mit einer Vielzahl bestehender und möglicher neuer Investoren.
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