Gegenüber April 2022 ist die Zahl der Arbeitslosen in Vorarlberg um 663 (7,1 Prozent) angestiegen. Bei rund einem Drittel handelt es sich um Ukrainer, die freien Zugang zum Arbeitsmarkt haben und nun erstmals in die Statistik fallen.
„Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gewachsen", bestätigt Bernhard Bereuter, Landesgeschäftsführer des AMS Vorarlberg. Exakt 663 Arbeitslose mehr als noch im April 2022 haben seine Mitarbeiter gezählt. Grund für den deutlichen Anstieg seien unter anderem die vertriebenen Menschen aus der Ukraine - in Vorarlberg 210 Frauen und Männer. Sie tauchen aufgrund des freien Arbeitsmarktzuganges erstmals in der Arbeitslosenstatistik auf.
Weiters wirkt sich die ebenfalls deutliche Steigerung bei den asylberechtigten Flüchtlingen aus. 653 Menschen sind in dieser Gruppe vorgemerkt, das entspricht einem Anstieg von 214 Personen.
Die restlichen zwei Drittel beim Arbeitslosenplus sind weder einer Gruppe noch einer Branche zuzuordnen. „Grundsätzlich entwickelt sich die Wirtschaft nicht mehr so dynamisch wie im vergangenen Jahr“, erklärt Bereuter. Seine Prognose gibt aber durchaus Grund zur Hoffnung. Im zweiten Halbjahr sollte sich die Konjunktur wieder erholen. Im Jahresschnitt rechnet er mit einer Steigerung von „nur“ 200 Arbeitslosen.
Saisonkräfte wirken sich negativ auf Statistik aus
Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Zahl der AMS-Kunden sogar um 1471 Personen (17,4 Prozent) erhöht. Grund zur Panik besteht aber keinesfalls, da das satte Plus - wie im Frühjahr üblich - auf das Ende der Wintersaison zurückzuführen ist. Der Bezug des Arbeitslosengeldes wird für die meisten nur von kurzer Dauer sein. 1248 Männer und Frauen (69,3 Prozent) mit einem Berufswunsch im Gastgewerbe haben schon wieder eine Einstellzusage.
Abseits vom Gastgewerbe sieht es mit den offenen Stellen nicht mehr ganz so rosig aus. Mit 5036 Angeboten reduzierte sich die Zahl im Vergleich zum Vorjahr auf 308 Stellen. Im April standen 350 offene Lehrstellen 167 Suchenden gegenüber. Die Anzahl der Langzeitbeschäftigungslosen blieb mit 1523 nahezu gleich.
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