Die öffentliche Hand könnte den Flughafen in Klagenfurt auch ohne die umstrittene Call-Option übernehmen. In der Politik herrscht dazu eine geschlossene Meinung.
Nachdem vergangene Woche Klagenfurts Vizebürgermeister und Finanzreferent Philipp Liesnig (SP) mit einem Vorstoß aufhorchen hatte lassen, die für den Flughafen dringend notwendige Kapitalerhöhung allein zu stemmen und damit die Anteile der Stadt auf Kosten von Lilihill in die Höhe zu schrauben, überschlugen sich die Ereignisse (wir berichteten).
Auch Landespolitik mit an Board
Während Stadtpolitik und Land anfangs diesem Plan noch skeptisch gegenüber standen, wendet sich nun das Blatt. „Bei einer internen Besprechung mit Rechtsanwalt, Steuerberater und allen politischen Vertretern der Stadt wurde anerkannt, dass ein gemeinsamer Flughafen-Rettungsversuch mit der Kärntner Beteiligungsverwaltung die sinnvollste Lösung wäre“, so Liesnig, der auch Rückendeckung von TK-Bgm. Christian Scheider erhält: „Wir haben es jetzt in der Hand, die Geschicke zu beeinflussen. Alleingänge der Stadt wird es aber nicht geben. Ein überparteilicher Schulterschluss und gemeinsamer Weg mit der KB-V sind das Ziel.“
So sieht das auch Landesvize Martin Gruber (VP): „Die Entscheidung muss zuerst im KB-V-Aufsichtsrat getroffen werden, aber das Land hat hier eine klare, geschlossene Position.“ Für kommenden Dienstag ist daher ein Sondergemeinderat geplant.
Ich stehe voll und ganz hinter der geplanten Kapitalerhöhung, um den Betrieb und die Arbeitsplätze zu sichern. Die Entscheidung muss zuerst im Aufsichtsrat der KB-V getroffen werden, aber das Land Kärnten hat hier eine klare, geschlossene Meinung.
Landesrat Martin Gruber
Übernehmen Stadt und Land den fehlenden Anteil (2,7 Millionen Euro) von Lilihill, würde die öffentliche Hand wieder 58 Prozent der Airport-Anteile erhalten – aktuell halten KB-V 20,08 und die Stadt 5,02 Prozent.
Die Call-Option müsste somit auch nicht gezogen werden, da Lilihill mit gut 42 Prozent im Boot bleibt.
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