Bislang ging man davon aus, dass die Vorliebe für fett- und zuckerreiche Lebensmittel ein Überbleibsel der Evolution ist. Für unsere Vorfahren war es wichtig, energiereiches und ungiftiges Essen schnell zu erkennen. Der süße Geschmack war eine Orientierungshilfe für ungefährliche Speisen. Fett- und zuckerreiches Essen lieferte wichtige Energie, um ein Überleben zu sichern. Forscher des Max-Planck-Instituts überprüften mit Wissenschaftlern der Universität Yale nun eine weitere These, warum wir fettige und süße Snacks bevorzugen: Erlernt das Gehirn diese Vorliebe?
Um diese Frage zu beantworten, wurden gesunde, normalgewichtige Studienteilnehmer in zwei Gruppen eingeteilt: Die Interventionsgruppe erhielt zusätzlich zu ihrem normalen Ernährungsplan acht Wochen lang zwei Mal täglich ein zucker- und fettreiches Joghurt, die Kontrollgruppe ein zucker- und fettarmes Joghurt – bei gleicher Kalorienanzahl des Joghurts. Vor, während und im Anschluss an diese acht Wochen wurde die Gehirnaktivität der Probanden gemessen. Es zeigte sich, dass die Reaktion des Gehirns auf fett- und zuckerreiche Lebensmittel in der Gruppe, die acht Wochen lang das zucker- und fettreiche Joghurt konsumiert hatte, stark erhöht war. Es wurde vor allem jener Hirnbereich aktiviert, der für Motivation und Belohnung verantwortlich ist.
Das bedeutet, dass das Gehirn durch regelmäßigen Fett- und Zuckerkonsum lernt, diese Lebensmittel als „Belohnung“ zu bevorzugen. Die Forscher gehen davon aus, dass sich die im Gehirn geknüpften neuen Verbindungen nicht so schnell wieder auflösen und die Vorliebe für Fett und Zucker langfristig bestehen bleibt. Ein weiterer Grund, von Süßigkeiten und Knabbereien die Finger zu lassen.
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