Mühlviertler Bäcker

Trotz Kostendruck gab‘s beim Sparen auch Tabus

Oberösterreich
07.05.2023 13:00

Preissteigerungen ließen Honeder Naturbackstube an vielen Schrauben drehen. Woran der Familienbetrieb aus dem Mühlviertel, der weiter sein Filialnetz ausbaut, nicht rüttelte, verriet der Chef der „Krone“.

Auf dem unteren Förderband bewegen sich Teigstücke in Richtung des Tisches, der mit Arbeitsflächen ausgestattet ist. Fünf Mitarbeiter stehen rundherum, flechten Flesserl, für die in einem Behälter das „Bad“ im Mohn erfolgt, ehe sie auf Blechen landen...

Es ist Vormittag und noch immer wird in der Honeder-Backstube in Engerwitzdorf gearbeitet, obwohl man glauben würde, dass Bäcker nur in der Nacht tätig sind. „Wir haben ein Schichtsystem: Die Ersten starten um 0.30 Uhr, die nächsten um 2, dann um 5 und 6 Uhr“, erzählt Reinhard Honeder, bei dem um 3.30 Uhr der Wecker läutet. Eine Stunde später ist er in der Backstube, verrät jener Mann, der die Zeit in der Früh auch nützt, um Mails zu schreiben.

Reinhard Honeder mit Sohn Franz (29), der im Betrieb arbeitet. (Bild: Markus Wenzel)
Reinhard Honeder mit Sohn Franz (29), der im Betrieb arbeitet.

Weitere Filiale in Hörsching kommt
26 Filialen umfasst mittlerweile das Netz des Familienunternehmens, das seinen Ursprung in Weitersfelden hat - Tendenz leicht steigend. In Hörsching ist ein weiteres Geschäft geplant, auch in das Hochhaus namens Quadrill am Areal der Tabakfabrik in Linz soll Honeder 2025 einziehen.

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Wir haben in allen Bereichen geschaut, wo und wie wir Energie sparen können. Die ganz großen Würfe gelingen uns nicht.

Reinhard Honeder

Die Teuerungen in allen Bereichen forderten und tun es noch immer. Produkt für Produkt wurde hart kalkuliert. Wo es ging, wurde gespart - allerdings mit Tabus: „Für uns war klar, dass wir bei unseren hochwertigen Rohstoffen bleiben“, so der 56-Jährige.

Insgesamt 250 Mitarbeiter sind beim Familienbetrieb beschäftigt, davon allein 60 am Standort in Engerwitzdorf. (Bild: Markus Wenzel)
Insgesamt 250 Mitarbeiter sind beim Familienbetrieb beschäftigt, davon allein 60 am Standort in Engerwitzdorf.

„Man muss sich mehr anstrengen“
Im „worst case“ wurde ein Produkt aus dem Sortiment genommen, wenn es sich kostentechnisch nicht mehr darstellen ließ. „Man muss sich mehr anstrengen, um wirtschaftlich zu sein“, sagt Honeder. Auch an Preiserhöhungen führte kein Weg vorbei.

Ob da Zeit für Innovation bleibt? 2022 war intern das Brotjahr. Dabei ging’s weniger um Neues, sondern darum, Brote zu verbessern. „Das schlug sich auch in den verkauften Stückzahlen nieder“, verrät der Chef.

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