Wieder Zug entgleist

Brand in Treibstofflager nahe Krim-Brücke

Ausland
03.05.2023 08:42

Erneut ist in einem russischen Treibstofflager ein Feuer ausgebrochen. Es handelt sich laut dem Gouverneur der Grenzregion Krasnodar um einen „Brand der höchsten Schwierigkeitsklasse“. Unterdessen gab es auch Berichte über einen weiteren entgleisten Güterzug in der westrussischen Region Brjansk (siehe Video oben).

Das Feuer sei im Dorf Volna im Verwaltungsbezirk Temryuk nahe der Krim-Brücke ausgebrochen, berichtete Gouverneur Weniamin Kondratjew auf seinem Telegram-Kanal. „Es werden alle Anstrengungen unternommen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.“ Es bestehe keine Gefahr für die Bewohner des Dorfes, so der Politiker. Bisher gibt es keine Berichte über Verletzte, die Ursache des Feuers ist auch noch unklar. Zuletzt hatten aber Drohnen ein Treibstofflager in der Krim-Hafenstadt Sewastopol angegriffen und für einen ähnlichen Brand gesorgt.

Erneut ist in einem russischen Treibstofflager ein Feuer ausgebrochen. Die Rede war von einem „Brand der höchsten Schwierigkeitsklasse“. (Bild: Screenshot twitter.com)
Erneut ist in einem russischen Treibstofflager ein Feuer ausgebrochen. Die Rede war von einem „Brand der höchsten Schwierigkeitsklasse“.
Der gewaltige Feuerball nach dem Drohnenangriff in Sewastopol (Bild: Sevastopol Governor Mikhail Razvozhaev telegram channel/AP)
Der gewaltige Feuerball nach dem Drohnenangriff in Sewastopol

Der Ort liegt in der Nähe der Krim-Brücke, die das russische Festland mit der Krim verbindet. Auf Videos in den russischen sozialen Medien war zu sehen, wie Flammen und schwarzer Rauch aus großen Tanks schlugen, die mit der roten Aufschrift „Entflammbar“ beschriftet waren. Reuters konnte die Angaben und die Aufnahmen nicht sofort unabhängig überprüfen.

Lokomotive und 20 Waggons entgleist
In der russischen Grenzregion Brjansk entgleiste am Dienstag bereits den zweiten Tag in Folge ein Güterzug. Die russische Eisenbahngesellschaft schrieb auf ihrem Telegram-Kanal von „illegalen Eingriffen in die Arbeit des Eisenbahnverkehrs“. Eine Lokomotive und 20 Waggons kamen nach einer Explosion von den Schienen ab.

Der entgleiste Zug in der Region Brjansk (Bild: APA/AFP/Investigative Committee of Russia/Handout)
Der entgleiste Zug in der Region Brjansk

Geheimdienst: Ukrainische Saboteure festgenommen
Nach tagelangen Berichten über Angriffe auf russische Infrastruktur und Nachschubwege hat sich der russische Geheimdienst FSB mit einer „Erfolgsmeldung“ an die Öffentlichkeit gewandt. Laut seinen Angaben wurden mehrere Mitglieder eines ukrainischen Sabotagenetzwerks auf der Krim festgenommen. Das „Agentennetzwerk des ukrainischen Militärgeheimdiensts“ habe „eine Reihe größerer Sabotageakte und terroristischer Angriffe auf hochrangige Politiker auf der Krim“ geplant, gab der FSB bekannt. Sieben Menschen wurden den Angaben zufolge festgenommen und Sprengsätze und Zünder beschlagnahmt. Die Komponenten sollen von Bulgarien über die Türkei und Georgien nach Russland geschmuggelt worden sein.

EU-Kommission will Munitionsproduktion ankurbeln
Die Ukraine bekennt sich nur selten zu Angriffen auf russisch kontrolliertes Gebiet. Am Wochenende hatte das ukrainische Militär jedoch erklärt, die Untergrabung der russischen Logistik sei Teil der Vorbereitungen für eine lange erwartete Gegenoffensive. Um dem benötigten Munitionsbedarf nachkommen zu können, will die EU-Kommission die Produktion in Europa ankurbeln. Dafür ist eine Förderung von einer Milliarde Euro vorgesehen.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte am Dienstagabend an, dass ein Gesetzesvorschlag zu dem Munitionsplan an diesem Mittwoch dem Kollegium der EU-Kommissare vorgelegt werde. Er soll unter anderem dafür sorgen, dass Regelwerke vereinfacht und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Zur Finanzierung des Produktionsausbaus für Munition sollen nach dem Vorschlag der Kommission 500 Millionen Euro an EU-Geld bereitgestellt werden. Weitere 500 Millionen Euro würden den Planungen zufolge als Kofinanzierung von den Mitgliedstaaten kommen.  Das sei eine gute Nachricht für die Ukraine, stärke aber auch die europäischen Verteidigungsfähigkeiten, so von der Leyen.

Drohnenangriffe der russischen Luftwaffe auf Kiew
Russland flog unterdessen ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht auf Mittwoch zum dritten Mal innerhalb von sechs Tagen nächtliche Angriffe auf Kiew. „Alle feindlichen Ziele wurden im Luftraum um die Hauptstadt identifiziert und abgeschossen“, teilt die Kiewer Militärverwaltung auf Telegram mit. Russland habe bei den Angriffen Drohnen des Typs Schahed aus iranischer Produktion eingesetzt, hieß es. In der Region Kirowohrad habe es nahe der Gebietshauptstadt Kropywnyzkyj Einschläge bei einem Öllager gegeben, teilte der Gouverneur Andrij Raikowitsch am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. „Es gab keine Opfer. Alle Einsatzkräfte haben rasch gehandelt.“ Raikowitsch berichtete von drei Drohnen. Über die Höhe der Schäden gebe es noch keine Angaben, fügte er hinzu.

Auch das Gebiet Dnipropetrowsk war nach Angaben der Gebietsverwaltung erneut Ziel von Angriffen. Sieben Flugkörper seien abgeschossen worden. Einer beschädigte ein Verwaltungsgebäude und löste dort einen Brand aus. Der Gouverneur des südukrainischen Gebiets Mykolajiw, Witalij Kim, berichtete von zwei Drohnen in der Region. Eine sei abgeschossen worden, die zweite in ein privates Wohnhaus gestürzt. Das Feuer sei schnell gelöscht worden, Opfer habe es nicht gegeben, schrieb Kim auf seinem Telegram-Kanal.

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