In der vierteiligen Dokumentation „Ed Sheeran: The Sum of It All“ (ab sofort auf Disney+) gibt einer der größten Popstars unserer Zeit ganz intime - und tränenreiche - Einblicke in sein Privatleben und seine Seele.
Schon in den ersten Minuten der vierteiligen Dokumentation „Ed Sheeran: The Sum of It All“ wird schnell klar: Hier geht es um mehr als nur die Erfolgsgeschichte eines „Brille tragenden, rothaarigen, sehr kleinen Engländers vom Lande, der stottert und beatboxt“, wie sich Sheeran selber beschreibt. „So ein Typ wird kein Popstar“ fügt er hinzu. Dass er es doch geworden ist, nämlich einer der größten der Jetztzeit, ist harter Arbeit zu verdanken, seinen tiefen Wurzeln, in der Gestalt von Familie und Freunden, sowie der Art und Weise, wie er mit den unschönen Dingen des Lebens, abseits des vermeintlich glamourösen Scheinwerferlichts, umgeht.
„Liebe“, „Verlust“, „Fokus“, „Balance“
Die vier halbstündigen Teile mit den Titeln „Liebe“, „Verlust“, „Fokus“ und „Balance“, geben tiefe Einblicke in das sonst sehr private (Seelen-)Leben Sheerans. Möglich machte das erst der für Sheeran schicksalshafte Februar 2022. Ein Monat, das die Welt des Superstar komplett auf den Kopf stellte. Bei seiner Frau Cherry Seaborn, damals schwanger mit ihrer zweiten Tochter, wurde Krebs diagnostiziert. Als wäre das nicht schlimm genug, stirbt kurz darauf Sheerans bester Freund und Wegbegleiter sowie -bereiter Jamal Edwards im Alter von nur 31 Jahren.
Dass die Doku fast punktgenau zur Erscheinung seines neuen Albums „Subtract“ („-“) veröffentlicht wird, ist natürlich kein Zufall, fühlt sich aber trotzdem so an - eben nicht wie eine aufgesetzte Herz-Schmerz-Werbetrommel für sein neuestes Werk, sondern eine ehrliche Momentaufnahme seines Lebens.
„Tiefste und dunkelste Gedanken“
Nach „Plus“ („+“), „Multiply“ („x“), „Divide“ („÷“) und „Equals“ („=“) sollte „Subtract“ („-“) das große Finale seiner mathematischen Albumreihe werden. Hunderte Lieder nahm er über die letzte Dekade dafür schon auf, mit einer genauen Vorstellung, wie sich das Endergebnis anhören müsse. Doch nach dem Februar 2022 schmeißt er innerhalb einer Woche die Arbeit der vergangenen zehn Jahre über den Haufen und ersetzt sie mit seinen „tiefsten und dunkelsten Gedanken“, wie er selber sagt. Das erste Mal in seinem Leben versuche er nicht ein Album zu produzieren, das andere mögen, sondern einfach nur etwas zu erschaffen, das ehrlich sein aktuelles Dasein widerspiegelt. Die Doku tut es jedenfalls und ist auch eine Empfehlung für all jene, die keine Fans des „Brille tragenden, rothaarigen, sehr kleinen Engländers vom Lande“ sind, „der stottert und beatboxt“.
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