Es brauchte den Druck der Zivilgesellschaft, bis ein „brauner Fleck“ in Stillfüssing (Gemeinde Waizenkirchen) nach Jahrzehnten endlich beseitigt wurde. Ein rechtsextremer Wallfahrtsort in Waizenkirchen wurde nach heftiger Kritik nun zu einer antifaschistischen Gedenkstätte umgestaltet.
Am 4. Mai 1945, also nur wenige Tage vor Kriegsende, hatte eine Einheit der 2.SS-Panzer-Division „Das Reich“ noch den wahnwitzigen Versuch unternommen, die vorrückende US-Armee zu stoppen. 13 SS-Männer büßten das mit ihrem Leben. Für sie wurde ein Grabmal errichtet, das regelmäßig missbraucht wurde, um die Waffen-SS zu ehren und deren Verbrechen zu relativieren.
Hinweis auf Verbrechen
„In der Vergangenheit war das ein Denkmal und eine Pilgerstätte für Rechtsextremisten“, sagt Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen Komitees. Im Jänner 2021 forderten sein Verein, das Netzwerk gegen Rechtsextremismus und zahlreiche andere Organisationen bei einer Mahnwache, das Grab so umzugestalten, dass es unübersehbar auf die Verbrechen der Waffen-SS hinweist.
Beispielgebend für ganz Österreich
„Diese war eine Hauptstütze des NS-Terrors, verübte viele Massaker an der Zivilbevölkerung und stellte ab 1940 die KZ-Wachmannschaften.“ Ein offener Brief bekräftigte die Forderung nach einer Umgestaltung, der das Innenministerium nun auch nachkam. Morgen, Freitag (18.30 Uhr), findet in Stillfüssing ein Gedenken statt, das zugleich ein Eröffnungsakt für das neue Mahnmal ist. Mernyi: „Die gelungene Umgestaltung ist beispielgebend für ganz Österreich!“
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